Die Sache ist doch simpel:

Wenn man für den Lohn einer Arbeit sich und seine Familie nicht ernähren kann, würde ich sie auch nicht annehmen und notfalls eher hartzen, als 40h kloppen und weniger bekommen, als ALG2.

Nene, so einfach ist das nicht.

Konstruieren wir doch einfach mal folgende Lage:

Du bist Mitte 40. hast eine nicht berufstätige Frau und zwei Kinder, 15 und 17 Jahre alt.

Dein bisheriges Gehalt ( 2500€ ) reichte aus, um Dich und Deine Familie einigermassen über die Runden zu bringen.

Nach 25 Jahren im selben Betrieb wird eben dieser verkauft und Du sitzt auf der Strasse.

Und jetzt kriegst Du eine Stelle angeboten, wo Du nur noch 1500€ verdienst.
Erklär mir mal, wie Du dann Deinen monatlichen Verpflichtungen überhaupt noch gerecht werden willst.

Und weiter gehts:
In den 25 Jahren, die Du arbeitetest, hast Du richtig Kohle in der Arbeitslosenversicherung gelassen. Und jetzt kriegst Du grade mal ein Jahr Arbeitslosengeld. Dann rutschst Du ab nach Hartz 4. Soll heissen zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig.

Fakt:
Hätten unsere geldgeilen, verkommenen Regierungs- und Managerbonzen diese Gelder nicht grosszügig für alles Andere, als für den Arbeitsmarkt verwendet, müssten wir uns dieser Frage gar nicht stellen.


Gruss
Fuxe

ok ich hätte dazuschreiben sollen, dass ich eher menschen in meinem alter ohne familie meine...aber es gibt auch immer die möglichkeit zum arbeitslosengeld dazuzuverdienen und selbst dazu sind sich die meisten zu schade...

Tja und auch diese Möglichkeiten sind äusserst begrenzt. Es könnte Dir ja trotz Deinem Jobverlust zu gut gehen.

Unser soziales Netz ist im Gegensatz zu z.B. den skandinavischen Ländern eine Farce und nur als Alibifunktion für Polit- und Managergesocks zu gebrauchen.

Lass heut mal einen Ackermann, Zetsche oder Claassen arbeitslos werden. Wetten, dass der garantiert nicht in den "Genuss" von AlG 1 oder AlG 2 kommt.

Dazu haben diese Konsorten schon viel zuviel Geld auf ihre Seite gescheffelt...


Und selbst das relativ kleine Hartz- Männlein hat garantiert genug Scheine um trotz seines quasi- Rauswurfs einen recht sonnigen Lebensabend zu verbringen.


Gruss
Fuxe

wir schweifen vom thema ab...

ich für meinen teil kann es nicht nachvollziehen, wenn jemand nicht arbeiten geht nur weil er nicht entsprechend entlohnt wird...mit dieser einstellung kommt man nicht weit im leben!

Das sehe ich anders:

Für ordentliche Leistung angemessener Lohn. Anders geht´s nicht. Noch sind wir nicht in China oder Vietnam...

Gruss
Fuxe

ist ein thema wo man schön lange drüber sabbeln kann...solche gespräche führe am liebsten bei nem kasten bier...dann wirds interesant

Stimmt...

Trink eins für mich mit, habs heute beim Einkauf vergessen...

Gruss
Fuxe

kein bier da

Ich hab nur alkoholfreies Weitzen - aber das SCHMECKT !!!

@Acronicta: Erdinger?

Ich muss sagen ich würde auch erstmal im von Fuxe beschriebenen fall das ALG ausnutzen.

Wenn ich mal 2500€ über 25 Jahre bekommen hätte hab ich wirklich genug einbezahlt. Wenn man jetzt angenommen 2000€ ALG bekommt ist das schon Ordentlich und auch verdient da man es eh nur ein Jahr bekommt.
So, jetzt bekommt ihr eine Stelle angeboten für 1000-1200€ Monatlich. Ihr würdet die Stelle nehmen? Das kann ich mir echt nicht vorstellen. Man hat eh genug einbezahlt und dieses ALG verdient, wieso sollte man sich dann mit so einem Mist zufrieden geben für den man auch noch Sprit verfährt und sich den Buckel krumm schufftet? Man kann genauso gut warten bis man was brauchbares angeboten bekommt.

denkt doch mal weiter!
was ist wenn du jetzt jobs nicht annimmst?
dann kanns dir zum einen passieren das du irgendwann ne sperre bekommst oder du hast nach 18 monaten immer noch nix und dann is harz IV angesagt und dann darfst erstmal deine privatreserven aufbrauchen oder wirklich anfangen zu hungern. und dann stehst unter richtigem druck und dann viel viel spass bei der jobsuche, wennst dir nichtmal bewerbungsmappen und porto leisten kannst, weilst sonst 3 tage deswegen nix zum fressen hast!

Die Löhne sind nun mal in den Keller gegangen.Ganz besonders im IT Bereich.Und warum soll es den älteren besser gehen, als den jüngeren die zu Hungerlöhnen "höherwertige" Jobs annehmen müssen? Die Zeiten wo man im Mon. 2500 Eur. und mehr für eine netto Arbeitszeit von knapp 25 Std. die Woche kassiert hat sind vorbei.

zu

....es ist schade das diese "das ist für mich zu schlecht" einstellung durch alle köpfe rennt....


das ist nicht der punkt.
das problem liegt eher darin, das mit jedem mal mehr, wo es 'gelingt', qualifizierte menschen für einen hungerlohn einzukaufen, das lohnniveau weiter gedrückt wird.
auf diese weise wird der prozess der verarmung weiter teile der bevölkerung zugunsten weniger immer schneller fortschreiten.

Man hat 1 Jahr zeit zum suchen
Natürlich ist dieses beispiel sowieso unrealistisch, aber es verdeutlicht es halt.
Ich würde trotzallem keinen Job annehmen für den ich weniger Lohn als ALG bekomme, ich geh doch nun wirklich nicht arbeiten wenn ich weniger dafür kriege als wenn ich nichts tue...