Braucht man erst ab 80 ...

machen die auch hausbesuche ?

Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte.

Das ist doch totaler Schrott.
Vonwegen Natürlichkeit bleibt erhalten.
Die Beispiele auf:
http://www.photographybb.com/actions/pr ... ic-Pro.htm
sagen doch alles.
Da wird ja auch kräftig an der Gamma-Schraube gedreht.
Mit dem Ergebnis das jegliche Plastizität (3-Dimensionalität) verloren geht.
Und das gilt doch für alle Beispiele.
Das sind doch keine Photos mehr von Menschen, sondern Cartoons im Endeffekt.
Schaut euch allein mal die Rothaarige oben rechts an.
Der Reiz solcher Frauen liegt doch gerade auch in ihren Sommersprossen.
Wenn ich mir dann die bearbeitete linke Hälfte betrachte, dann ist das doch nur noch eine platte (überhelle) Fläche wo jegliche Plastizität verschwunden ist.
Dagegen sehen selbst Donald Duck und Mickey Mouse natürlicher aus.
Davon abgesehen besteht das eigentliche Problem bei diesem Beispiel in viel zu starker Kantenschärfung.
So ein Beispiel (plus der anderen) sich als Hersteller auf die Seite zu stellen, sagt dann schon alles über deren völlige Inkompetenz auf dem Gebiet photographischer Qualität.

Bloß scheint diese Form von Schwachsinn mittlerweile als Standard akzeptiert zu sein, wenn man sich 95 Prozent der Titel an Kiosken ansieht.
Oder ganz extrem auch im ZDF Programm (das absolut schlimmste ist
das, was sie mit der neuen Moderatorin bei Frontal 21 anstellen).
Vorallem führt das praktisch auch sehr häufig zu optischen Diskrepanzen
(z.B. beim Split-Screen zugeschalteter Interview-Partner etc.).
Allein ist es vollkommen absurd ausgerechnet eine Frau wie Marietta Slomka ("heute journal") weichzuzeichnen.
Die hat in Natura null Falten.

ARD ist teilweise auch schon auf der Schiene.
Dort variiert der Grad jedoch stark bzw. man neigt stärker zu Farbmanipulationen (wie z.B. der extreme orange/gelb Stich bei "Anne Will").
Beim ZDF sitzen aber nahezu nur Leute mit der gelben Binde und den schwarzen Punkten.
Die fahren blind alle autmatischen "Verbesserungs"-Funktionen an ihren digitalen "Spiele"-Konsolen.

Früher (zu analog Zeiten) gab es ja die Problematik das Gesichter schärfer dargestellt wurden als die Kantenschärfe, weshalb sich auch dementsprechend das Masken-Wesen etablierte (entliehen aus dem Theater Bereich).
Praktisch sind wir jetzt aber an einem Punkt angelangt, wo Gesichter (physikalische Maske + digitale Maskierung) im Verhältnis zur Kantenschärfe viel zu weich und vermatscht sind.
Also genau das gegenteilige Extrem.
In der Praxis ist es unamgenehemer als das frühere Problem zu weicher Kanten.

Werde dazu nun doch mal einen Thread mit Beispielen aufmachen und auch eine Gegenmaßnahme in Form eines neu entwickelten FFdshow Presets demonstrieren.

Es gibt nur noch wenige Beispiele für hochwertige photographische Qualität im TV-Bereich:
"Club 3" in 3sat (obwohl ich zuletzt auch schon den Eindruck hatte, das es dort langsam anfängt).
"heute show" (Comedy mit O. Welke) die große Ausnahme im ZDF Programm.
Vielmehr gibt es da mittlerweile nicht mehr (Ausnahmen sind ältere Beiträge wie z.B. auf ZDFdoku etc.)

Im Print-Bereich:
Bei der kostenlosen "Apotheken-Umschau-TV" sind Photos auch leicht bearbeitet, jedoch immer noch auf einem natürlichen Level.
Besorgt euch da mal die aktuelle Ausgabe.
Auf der Titel-Seite ist eine sehr schöne Frau (geschätzt zwischen Mitte 30 und Anfang 40) die auch sehr kleine und feine eher dunkle Sommersprossen hat.
Da sind Leute am Werk die wissen was sie tun (bloß gibt es solche immer seltener).

Besonders negative Beispiele im TV:
"Frontal 21" im ZDF
"Paris-Berlin - die Debatte" auf arte
arte generell spielt zusammen mit dem ZDF da ganz weite vorne an der Cartooning-Front.
Die Liste ließe sich unbegrenzt fortsetzen.

Negativ-Beispiele im Print-Bereich:
sucht euch was aus.

Und dr.olds bringt es doch auf den Punkt.
Das läuft praktisch auf ein virtuelles Face-Lifting hinaus.
Jugend-Wahn pur.
Besonders abstrus war eine Sendung "ttt - titel, thesen, temperamente"
in der ARD.
Die war bis vor kurzem noch nahezu ungefiltert bzw. auf dem normalen hohen analogem Niveau wie seit Jahren gewohnt.
Ausgerechnet in der ersten Sendung vor einigen Wochen in der plötzlich massiv weich-gezeichnet und gamma-manipuliert wurde, lief ein Bericht über den Schönheits-Chirurgen Mang und dessen neues Buch mit dem bekannt kritischen Unterton ("Jugend-Wahn" und "falsche Vorbilder" etc.).
Ohne das bemerkt wurde, das man selbst mittlerweile Teil dieses Jugend-Wahn Systems ist.

Womit sich jetzt hier der Kreis schließt:

Man kann gar nicht so viel essen, wie man kotzen möchte.

da lob ich mir die ganzen neueren serien , die in hd ausgestrahlt werden . die sehen eigentlich ziemlich echt aus , eben weit weg von perfekt .

Das diese ganzen "Ein Klick" Automatiken nicht funktionieren können sollte klar sein,
auch wenn die Hersteller natürlich gegenteiliges behaupten - aber das ist natürlich
auch eine Frage des Anspruchs.

Schnullerbackes Hinweis auf Manipulationen im Fernsehbild hat mich jetzt aber doch
überrascht, bis jetzt war ich dahingehend nicht misstrauisch und habe wohl nicht
genau genug hingesehen, oder es auf die relativ niedrigen Datenraten geschoben.

Vom Radio bin ich ja Stimmen Manipulationen gewöhnt (->"Exiter"), da sollte es
eigentlich nicht wundern, dass dieser Mist auch auf die Videoverarbeitung übergreift,
sowie es technisch machbar ist

Das Problem im TV Bereich besteht zusätzlich in dem Umstand, dass die neuen schönen Flat-TVs ja alle zusätzliche Weichbügelungs-Effekte mitbringen (noch vor dem Hintergrund implementiert ein analoges aber noch ungefiltertes TV Bild zu optimieren.).
Die sind ab Werk doch häufig im mittleren Bereich voreingestellt.
Bei kleineren Teilen kann das mitunter DVB-T Klötze etwas unauffälliger gestalten.
Für Filme kann es machmal durchaus Sinn machen (meine bisherigen vHD Presets gehen ein bißchen in diese Richtung von Gamma-Manipulation - jedoch sind diese für Filme gedacht !).
Bloß ausgerechnet im Video/Live interlaced Bereich eliminiert es jegliche Plastizität und Natürlichkeit.
Und nun werden die Video/Live TV Sendungen schon mit solchen "Verbesserungen" gesendet.
Die gängige Vorstellung, dass das weichere Bild besser in die schmale Daten-Bandbreite von DVB-T passt, ist bei genaueren Bild-Analysen nicht haltbar.
Ausgerechnet im Bereich der unnatürlich weichen (flächigen) Gesichter "denkt" sich nämlich der MPEG2-Transkoder dort weniger Bitrate verwenden zu müssen und stattdessen mehr für die zusätzlich geschärften Kanten zu verballern.
Deshalb kommt es nun bei Gesichtern zu mehr auffälligen Blocking-Artefakten als zuvor sobald ein Kopf bewegt wird.

Da ich auf verschiedene TVs Zugriff habe: diverse hochwertige ältere Röhren (Panasonic) von klein bis groß plus 42 Zoll Plasma (Panasonic)
plus einem NEC 90 GX2 am PC bin ich in der Lage relativ objektiv die sich verschärfende Entwicklung einordnen zu können.

Ich werde mal mein Archiv durchforsten.
Da sollte ich unter anderem einen kurzen Schnipsel einer 3nach9 Sendung finden und zwar in doppelter Ausführung.
Einmal "original" NDR (weicher Matsch) und zusätzlich die Wiederholung auf 3sat (nahezu ohne Filter).
Die 3sat Version hat sogar eine niedrigere mittlere Bit-Rate (ca. 5,5 MBit) sieht jedoch detailreicher und weniger verklötzelt aus als die ca. 6,8 MBit der NDR Version.

Was beim Einsatz dieser "Verbesserungs"-Funktionen überhaupt nicht bedacht wird:
Es ergeben sich ungewollte Filter-Ketten in dem sich das alles aufaddiert.
Ähnlich wie die übertriebene dynamische Kompression im Audio-Bereich, wo die neueren Titel schon eingeschränkt z.B. in den Radio-Sendern vorliegen und trotzdem nochmal zusätzlich durch die üblichen Standard-Prozessoren gejagt werden.
Für Handy Lautsprecher mag das eine Verbesserung sein.
Man sollte jedoch nicht versuchen Musik aus dem Radio auf einer hochwertigen HiFi Anlage zu hören.
Oder man ist halt so schon konditioniert, dass man es für normal hält.

Im TV-Bereich ist die Kette noch länger:
Digitale Kameras bieten schon solche Filter-Funktionen.
Dann kommen die Sender (siehe oben).
Und dann zusätzlich die Filter am Flat-TV (ab Werk schon aktiviert), die man erst ausschalten müsste.
Bloß welcher Otto-Normal-TV Konsument hangelt sich da durch die Einstell-Menüs ?

Viele haben sich schon daran gewöhnt (der Mensch gewöhnt sich an jeden Schrott).
Wir haben nächstes Jahr HD in ARD und ZDF, jedoch faktisch ein Bild im Live/Video Bereich das bei der Darstellung von menschlichen Gesichtern weiter von der Realität entfernt ist als vor ein paar Jahren ein analoges SD Signal.

Ich wiederhole nochmal meinen besonderen Tipp:
"Frontal 21" im ZDF (immer wenn die Moderatorin im Studio gezeigt wird).
Cartooning Deluxe !
Es irritiert zudem das Auge, das vergeblich versucht sich scharf zu stellen.
Es ist nahezu unmöglich das Gesicht zu fokussieren.

Auf diesem Niveau grenzt es also schon an Körperverletzung (Ja, das meine ich ernst !).
Von den ethischen Implikationen (virtuelle Verjüngung) im Hinblick der Vorbildwirkung im gesellschaftlichen Kontext ganz zu schweigen.

@Schnullerbacke
... Super Erklärung und Tipp - werde mir Frontal21 mal gönnen ...

ICH habe meinen TV erstmal mit Hilfe der dem DVD-Player mitgelieferten Borusch-Test-DVD eingestellt ( post125982.html#p125982 ), da mir das Standard-Bild auch nicht gefallen hat

Ist echt schon schade, wie sehr Otto-Normal-TV-Nutzer heutzutage hinters Licht(-Bild) geführt werden ...

Mir ist auch schon aufgefallen, dass die 3SAT Wiederholung einer BR Sendung regelmäßig
eine bessere Bildqualität besitzt. Ich hatte mir das mit einem wesentlich schlechteren MPEG
Encoder seitens des BR zu erklären versucht, aber wie die das schaffen, innerhalb einer
digitalen Kette Perlschnüre und Regenbogeneffekte in das Bild zu bekommen, ist mir
eigentlich immer noch ein Rätsel.

Deckt sich also mit Deiner Beobachtung, auf 3SAT ist das Bild besser.


BTW: Die nächste "Frontal 21" Sendung läuft am Di, 27. Okt · 21:00-21:45 · ZDF

Und das ausgerechnet im ZDF-Text, wo das ZDF ganz weit vorne beim blinden Plattbügeln voran marschiert.

Die besten technischen Möglichkeiten nützen nichts, wenn die Anwender keinen Geschmack besitzen.
Im Gegenteil:
Der schlechte Geschmack breitet sich durch die technischen Möglichkeiten immer weiter aus:

Hier das (schon genannte) positive Gegenbeispiel:

Ein Photo was auch noch als ein solches zu erkennen ist und eben nicht zum Cartoon verschandelt (farbige Flächen mit Rand) wie das zuvor gezeigte Cover der neuen B. Schöneberger CD.

Wenn man sich heute an Kiosken umschaut, hat man den Eindruck, dass die allermeisten "Retuscheure" in ihrer Kindheit zuviele Zeichentrick-Filme gesehen haben.

Ich habe schon überlegt, ob ich nicht ans ZDF schreibe und darum bitte mir mal Photos (unretuschierte !) von z.B. Frau Slomka und Co. zuzuschicken, weil ich gern mal wüßte wie die eigentlich aussehen (also ohne virtuelles Plattbügel-Face-Lifting).