So, habe jetzt meine Pillen (die richtigen) eingenommen.
Es kann also sachlich weitergehen

@ Winnie

"VBR ist CBR bei gleicher Datenrate immer überlegen von der Qualität her."

Wenn ich das wörtlich nehme, ist das aber eine nicht haltbare Aussage.
Ich weiß schon worauf du eigentlich hinaus willst.
Ich würde das (den eigentlich richtigen Ansatz dahinter) eher so formulieren:
Wenn man eine sehr hohe Qualität mit der größtmöglichen Effizienz hinsichtlich eines möglichst geringen Speicherbedarfs erzielen will, sollte man unbedingt VBR statt CBR verwenden.

In qualitativen Grenzbereichen am unteren bzw. am oberen Ende einer zur Verfügung stehenden mittleren Bitrate ist VBR aber nicht zwangsläufig besser als CBR.
LAME mit CBR 320 oder mit VBR 320 ?
Klingt da VBR besser als CBR ?
(gut eine etwas absurd-bösartige rhetorische Frage).
Praktisch gibt es deshalb ja auch kein VBR 320 bei LAME.

LAME mit VBR 128 oder mit CBR 128 ?
Was ist besser ?
Mal das eine und mal das andere.
Kommt doch ganz darauf an was man verarzten will.

Für dynamisch eingeschränkte (Pop-)Musik mit einem breiten Frequenz-Spektrum ist VBR 128 besser.
Für Musikstücke mit sehr großem Dynamikumfang (z.B. klassische Orchester-Musik) schafft VBR 128 aber in leisen Passagen Probleme, weil dort der Enkoder meint Bitrate einsparen zu können, um das an anderer Stelle reinzubuttern.
Der kleine Gewinn oben kann den großen Verlust (von Auflösung) unten jedoch nicht aufwiegen.
Habe dazu auch irgendwo noch einen c't Artikel rumliegen.
Das sind eher theoretische Überlegungen.
Praktisch würde ich natürlich für Musik weder CBR noch VBR 128 benutzen, sondern die empfohlenenen VBR Qualitäts-Stufen.
Es sei denn ich entscheide mich bewußt (wohl wissend um die qualitativen Verluste) für CBR 128 um eine angestrebte File Größe bzw. Spieldauer genau zu treffen.

Ähnliches gilt für meine Lange Nacht Mitschnitte.
Da sind einige gesprochene Bestandteile leider durchaus dynamisch totkomprimiert.
Aber zum Glück nicht alle.
VBR 128 würde bei (insbesondere leiseren) Sprachpassagen Bitrate
(und somit die höheren Frequenz-Anteile) klauen und diese an die im Gesamtzusammenhang eher nebensächlichen Musikpassagen verschenken.
Mir ist die Qualität der Sprachpassagen aber hier wertvoller (wichtiger)
und deshalb bringt dann CBR 128 für meinen Anspruch eine bessere Qualität als VBR 128 !
Und gerade bei Sprache (die akustisch allein steht) gibt es ja die S-Laute Problematik.
Da kommt VBR ins Schwitzen, wenn insgesamt die Bitrate gerade am unteren Ende gefahren wird.
Da ist mir CBR 128 sicherer.
Da weiß man was man hat (bekommt) !
CBR 128 ist die stabile untere Mittelklasse.
Dagegen wäre VBR 128 mal Top und mal Hop.
Gerade bei den DLF Lange Nacht Produktionen hat man teilweise ziemlich geniale Frauenstimmen.
Da bleibt mit CBR 128 mehr von übrig als mit VBR 128 (bzw. einer V-Stufe die dann praktisch im Mittel bei 128 kbps liegt).
Deswegen nehme ich für Hörspiele oder Buch-CDs (vorgelesen) auch lieber CBR 128 oder sofern das Zielmedium mehr zulässt, dann auch mehr.

Hingegen verarzte ich dann solche Sachen wie Soundcheck (2-stündige Sendungen) mit VBR (natürlich auch mit mehr als 128 kbps im Mittel), weil da eben eher die Musik wichtig ist und mir das Genuschel des Experten nicht so wichtig ist (inhaltlich schon - aber eben nicht so sehr tontechnisch).