Ist nur allzu menschlich, dass Leute die ein LCD gekauft haben, da jetzt keine Nachteile gegenüber Plasma sehen wollen (psychologisch plausibel).
Umgekehrt gilt das im Prinzip natürlich auch.
Ich persönlich gehöre bis jetzt eindeutig zur Plasma-Fraktion.
Auch was Plastizität (Räumlichkeit) angeht, kommt das noch am ehesten an eine gute Röhre ran.
Dagegen wirkt das Bild auch bei neueren LCD oft einfach flach.
Von daher sind LCDs die wahren (und einzigen) Flach-Bildschirme im wahrsten Sinne des Wortes.
Panasonic ist in meinen Augen auch eine der letzten großen Firmen bei der Qualität nicht nur im Werbegetöse vorkommt, sondern auch in den Produkten und das eben vom oberen Ende bis ins preislich untere Segment.
Bei günstigen Modellen kommen da häufig die gleichen Panels zum Zuge wie in den teueren Geräten.
Gespart wird da dann eher am Design, Fernbedienung und Anzahl der HDMI Eingänge bzw. Verzicht auf VGA-Eingang etc.
Was hier bis jetzt überhaupt noch nicht angesprochen wurde, ist die Frage
der Anschlüsse der verschiedenen Geräte (DVD-Player, Receiver, etc.) und das Thema Kalibrierung.
Meine Erfahrungen:
YUV-Komponente ist in vielen Fällen besser als HDMI bei SD Material.
Sprich nur wenige Top DVD-Player haben gleichwertige oder gar bessere Scaler als die Panasonic Plasmas (ab Panel Generation 9 !).
YUV liefert ein um Längen besseres Bild als RGB (weniger Rauschen und bessere Schärfe).
Ich erwähne das nur weil häufig eher RGB gepriesen wird
(z.B. habe ich da eine Burosch Test DVD wo RGB quasi als die beste Wahl
bei analogen Anschlüssen nahegelegt wird und YUV nur so nebenbei erwähnt wird).
Problem:
Die wenigsten SD Receiver haben YUV (eben nur RGB per Scart).
Aber wie oben schon gesagt, würde ich bei SD Receivern YUV-Komponente (und falls nicht vorhanden) unter Umständen sogar RGB dem HDMI des (HD-) Receivers vorziehen.
Es geht um SD Material !
HD Receiver sollten bei HD-Empfang natürlich per HDMI betrieben werden.
SD-Empfang beim HD-Receiver sollte aber per YUV ein besseres Bild ergeben (weil eben der Panasonic hochwertig skaliert und eben nicht der Receiver).
Es sei denn ihr habt einen Receiver der wirklich einen hochwertigen Scaler verbaut hat (was wohl eher selten vorkommt).
Meine Eltern haben seit ca. einem Jahr einen 42" Panasonic HD Ready Plasma (1024x768).
Die genaue Bezeichnung habe ich gerade nicht parat.
Ganz wichtig um ein natürliches Bild zu erhalten, ist die genaue Anpassung der Bildeinstellungen.
Out of the Box (so wie bei Aussteller-Geräten im Geschäft) sieht es eigentlich immer minderwertig (unnatürlich) aus, wenn man eine hochwertige Röhre als Referenz anlegt.
Z.B. im konkreten Fall bei meinen Eltern:
Der per RGB angeschlossene DVB-S Receiver liefert das natürlichste Bild im TV Modus "Kino" !
In den anderen Modi "Normal" (Werkseinstellung des Panasonic) und Dynamik ist insbesondere der Kontrast vollkommen übersteuert (weiße Flächen - selbst wenn man den Kontrast manuell runter regelt).
Hingegen liefert der Silvercrest Player sowohl per RGB als auch per YUV nur im Modus "Dynamik" vernünftige Kontraste - sprich im Modus "Kino" ist das Bild extrem dunkel !
Also man muss da selbst sehr viel rumfummeln (auch abhängig vom Material) und eben auch mal das genaue Gegenteil probieren.
Alle "Bildverbesser"-Effekte sollte man natürlich auch entweder komplett deaktivieren bzw. auf sehr niedrige Werte stellen.
Wenn wir im Fantasia-Land leben würden, wäre mir ehrlich gesagt eine HD-Röhre und eine analoge HD Quelle das Liebste (selbst geringe Quantisierung läuft praktisch immer auf einen Detailverlust hinaus).
Technisch möglich.
Praktisch ist hochwertige analoge Technik für einen Massenmarkt heutzutage natürlich viel zu teuer.
Solange bei vielen Sendern noch das 4:3 Format überwog, konnte man mit Röhren noch gut leben.
Hingegen ist das sich immer stärker durchsetzende 16:9 Format auf 4:3 Röhren dann doch leicht qualvoll, wenn man alternativ schon mal einen guten 42" Panasonic
(oder vergleichbar) gesehen hat.
Ich persönlich gehöre zu den wenigen Glücklichen die einen DVB-S Receiver haben der Pan&Scan als zusätzliche Option anbietet.
das 16:9 Bild wird quasi auf 4:3 aufgezoomt.
Gut, da geht natürlich an den Rändern was verloren.
Dafür habe ich dadurch jedoch keine störenden Sender Logos mehr.
Leute die bei mir überraschend vorbeikommen, wenn der Fernseher gerade läuft wundern sich immer, dass bei mir noch alles im 4:3 Format läuft.
Gerade für Fußball ist diese 4:3 Pan&Scan Funktion sehr hilfreich.
Durch diesen Kniff drehe ich quasi die Zeit zurück (eben als würden die wie früher immer noch 4:3 senden).
Ganz allgemein:
Ich habe auch sehr lange an der gängigen DVB-S Qualität gemäkelt.
Es hat sich aber im letzten Jahr da einiges zum positiven gewendet - sprich bei vielen Sendern höhere Bitraten.
Interessant in diesem Zusammenhang:
Am PC (NEC Multisync 90 G2X LCD) mit DVB-S Karte oder an meiner knackscharfen Panasonic Röhre fallen mir Artefakte sprich Klötze viel stärker ins Auge als am 42" Panasonic bei meinen Eltern.
Was mir in den letzen Wochen und Monaten aber sehr übel aufstößt, sind die Weichzeichnungs Orgien bei ZDF und mittlerweile auch bei der ARD (wenn auch nicht ganz so heftig).
Damit wird die Bild-Qualität extrem negativ beeinträchtigt.
Z.B. ZDF heute journal ist für mich vollkommen unansehbar.
Ein saftiger Weichzeichner für Marietta Slomka !
Wie sinnvoll !
Die Weichzeichner haben mittlerweile weite Teile des ZDF Programms infiziert.
Lediglich neulich "Maybritt Illner" war noch Natur.
Da gibt es nur diesen Trailer mit extremer Weichzeichnung.
Was ist das auch bloß für eine Geisteshaltung mit den Weichzeichnern ?
Jugendwahn pur.
Und das ausgerechnet im ZDF, das überwiegend ältere Zuschauer hat.
Für mich verstoßen diese Bildmanipulationen auch gegen die Menschenwürde.
Und dann ist das eben mit dem Vorschlaghammer auf doof weichgezeichnet.
Dagegen ist der Weichzeichnungs-Effekt bei den ARD Tagesthemen eher dezent.
Sehr gering, aber dennoch erkennbar insbesondere sobald Großaufnahmen von Gesichtern zugeschaltet werden.