ReCoN hat geschrieben:
Klar, im Prinzip ist der CCE dem Transcoder in DVDShrink überlegen, aber das volle Potential wird der CCE wohl eher bei Filmmaterial ausspielen können, dass erstmalig kodiert/konvertiert auf die DVD-Größe heruntergerechnet werden soll.
Du meinst unkomprimiertes Rohmaterial das Pixel für Pixel vorliegt.
Ja, sicherlich.
Und eben da haben auch 4, 5 oder sogar 6 Passes ihren Sinn (insbesondere für echtes interlaced Video).
Bloß für bereits quantisierte (also quasi durch Passes - wenn auch mit höherer Bitrate - voroptimierte) Quellen wie hochwertiges MPEG2 (Filme faktisch progressiv - sprich Vollbilder) von einer Video-DVD reichen 2 oder
meinetwegen 3 Passes vollkommen aus.
ReCoN hat geschrieben:
Ich weiß zwar nicht, wie das jetzt mit dem CCE aussieht, aber früher hat bei mir eine Konvertierung von DVD nach SVCD 10-12 Stunden benötigt.
Ja früher war vieles anders.
Ich hatte früher einen P166 und davor einen Amiga.
Andere Zeiten, andere Computer.
Und langsamer sind die Dinger - zumindest jene die man in Geschäften käuflich erwerben kann - auch nicht geworden.
Konkret:
Mein Athlon64 Dual Core 6000+ beschleunigt CCE auf 5-fache Echtzeit.
Bei 2-Pass macht das dementsprechend 2 Minuten für ein 5 minütiges Kapitel.
Das macht für einen 2-stündigen Film 48 Minuten (2-Pass) oder bei 3-Pass
eben 1 Stunde und 12 Minuten.
Rebuild der DVD und anschließendes Brennen der DVD5 packt da dann noch ca. 15 Minuten drauf.
Und fertig ist die Laube - eh, die DVD.
ReCoN hat geschrieben:
...die komplette Struktur der DVD beibehalten, was ja bei einer Neuberechnung mit DVDShrink nicht geht.
Kann irgendjemand in der Formulierung "komplette Struktur der DVD" eine inhaltliche Differenz zum Menü-Punkt "Komplette Disk" (deutsche DVDShrink 3.2 Version) oder "Full Disc" (englische DVDShrink 3.2 Version) erkennen ?
Und diese Bezeichnungen bewirken genau das, was sie versprechen.
Wenn man sich schon an einer Diskussion beteiligt, sollte man zumindest
ein Minimal-Wissen besitzen.
DVDShrink 3.2 gibt es ja nicht erst seit letzter Woche, sondern schon den einen oder anderen Tag länger.
Tut mir leid.
Ich halte mich ja auch nicht für einen zweiten Isaac Newton und referiere an der Uni über Kern-Physik (?), bloß weil ich schon in den einen oder anderen Apfel gebissen habe der Kerne enthielt.
Merkt euch bitte:
Isaac Newton war in diesem Sinne schon Kern-Physiker.
Und von ihm stammen auch die Sprüche: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm" und "An apple a day, keeps the Nobelpreis away", auf deutsch:
"Erst fällt einem ein Apfel auf den Kopf und das ausgerechnet ein paar hundert Jahre bevor man dafür einen coolen Preis samt Preisgeld absahnen kann"
ReCoN hat geschrieben:
Schnullerbacke hat geschrieben:
Ich habe einige (wenn auch wenige) SKs die besser aussehen als die Originale.
Wie soll das funktionieren bzw. wie ist das noch logisch zu erklären?"
1. Ganz logisch, wenn ich mit AVIsynth Filtern bzw. ffdshow ein Original korrigiere.
Farbstiche (bevorzugt blau oder rot), Unschärfe, Überschärfe, laue Kontraste oder Übersteuerungen kommen zwar selten (aber immer öfter) vor.
Aber auch ohne Filterung, allein die Verwendung von "Disable Interlaced" optimiert die Ausgabe schon hinsichtlich der Schärfe, weil das MPEG2 der SK eben als progressiv geflaggt wird und nicht wie die meisten Originale als interlaced.
2. Beim neu enkoden kann eine homogenere I-P-B Relation entstehen als beim Original.
Bei originalen Film-DVDs sollte das zwar die absolute Ausnahme sein, da diese mit CCE oder einem ähnlich guten Enkoder enkodiert sein sollten.
Es gibt jedoch Original-DVDs, die eben mit eher minderwertigen Enkodern enkodiert sind.
Enkoder die trotz relativ hoher Bitrate eine unsaubere, inhomogene I-P-B Relation generieren.
Solche inhomogenen I-P-B Relationen finden sich in sehr vielen DVB-Quellen und eben sogar bei sehr hohen mittleren Bitraten (siehe dazu meinen DVB-S Artefakte Roulette Thread).
Und genau damit erwischt man selbst einen 2-Pass Spitzen-Transkoder wie DVDShrink/Recode auf dem falschen Fuß (gleiches gilt für die Enkoder Xvid und DivX).
Man transkodiert eine DVB-Quelle (z.B. mit GUIforDVDauthor/muxman geauthort) von 7 MBit (neuerdings viele ARD Sender per DVB-S via Astra) auf 5,5 MBit und handelt sich Klötze ein, wie man es eher bei 3,5 MBit erwartet.
Es wird ja faktisch 2-mal (mindestens) transkodiert:
Erst die (minderwertigen) DVB-Sende-Transkoder und dann DVDShrink/Recode.
Bei der ARD werden auf internen (verschlüsselten) Astra-Transpondern gerne auch mal Beiträge von einer Landesanstalt an die andere transferiert.
Dazu kommt in einigen Fällen die ominöse Online-Verwertung dazwischen.
Das eigentliche Problem sind dabei die schrottigen Sende-Transkoder der ARD.
Die sind qualitativ Lichtjahre von DVDShrink/Recode entfernt.
Ich habe dazu schon vor längerer Zeit Tests durchgeführt, die dies eindeutig bestätigt haben.
Konkret:
Noch zu der Zeit als die ARD "Das Erste" mit mittleren 5,5 MBit, jedoch EinsFestival, EinsExtra und Einsplus noch mit mittleren 4 MBit sendete, habe ich zur Probe Sendungen in "Das Erste" und deren Wiederholungen auf EinsFestival, EinsExtra oder Einsplus aufgenommen.
Dann habe ich mit DVDShrink die Originale von "Das Erste" auf die jeweiligen Zielgrößen der Wiederholungen transkodiert (deepanalysis+maxsharp).
Die geshrinkten Sendungen waren um Längen weniger blockig als die aufgenommenen Wiederholungen auf EinsFestival, EinsExtra und Einsplus bei nahezu identischen mittleren Bitraten.
Wie schon gesagt kann man in einem gewissen Rahmen durch ein Neu-Enkoding mit CCE oder HCenc eine homogenere I-P-B Relation erzeugen.
Gerade bei relativ niedrigen Bitraten erzeugen CCE und HCenc beim Enkoden von ruhigeren Szenen eine weichere Flächenstruktur.
Viele scharf verklötzelte Strukturen des originalen DVB-Streams werden weichgezeichnet.
Das führt insgesamt zu einem homogeneren Bild nicht zuletzt weil gegenüber dem DVB-Original die Schärfe-Unterschiede zwischen I, P und B Frames minimiert werden.
Insgesamt hält sich dabei der Detailverlust in Grenzen, weil das Original eher punktuelle Schärfe-Differenzen aufweist.
Letzte Woche hatte ich solch einen Fall.
Ich habe "Zwei Weihnachtsmänner" (B. Pastewka und C.M. Herbst) auf SAT.1 aufgenommen (2 teile mit jeweils ca. 86 Minuten).
Das war zwar einerseits 16:9 anamorph, dafür aber auch mit punktuell starken lokalen Verblockungen (typisch dummer Sende-Transkoder).
Da hatte ich also zwei mal 3,3 GB (Werbung Frame genau mit Videoredo TVsuite entfernt).
Zusammenfügen und dann auf eine Double-Layer (DVD9) war mir zu blöd,
weil die optische Qualität eben eher bescheiden war.
Jeden Teil auf eine eigene DVD5 war mir auch zu doof.
Ich bin doch kein Disc-Jockey.
Also das ganze durch den Rebuilder + CCE jagen.
Trotz der Aktivierung von "Disable Interlaced" erschien mir die vom Rebuilder beim Prepare berechnete mittlere Video Bitrate von 3253 KBit dann doch etwas niedrig.
Der Film enthält neben ruhigen Dialog-Szenen eben auch ne Menge Action mit sehr viel Bewegung im Bild.
Und eben dazu 16:9 anamorph Fullframe (nix mit Balken).
Also habe ich in Anbetracht der vorhandenen Block-Artefakte im Original
einfach den Spieß umgedreht.
Statt 4:3 letterboxed zu 16:9 anamorph (Expert Option vom Rebuilder)
bin ich den umgekehrten Weg gegangen.
Der Rebuilder selbst bietet (bis jetzt) leider keine Option für 16:9 anamorph nach 4:3 letterboxed.
Also habe ich das mit Hilfe des Filter Editors (Rebuilder) eigenhändig in die AVS eingefügt.
Konkret:
BicubicResize(720,432)
AddBorders(0,72,0,72)
Rechnerisch entsprechen die vorhandenen 3253 KBit bei 4:3 letterboxed (720x432 effektiv) projiziert auf anamorphes 16:9 Fullframe (720x576 effektiv)
4337 KBit !
3253 KBit : (432 : 576)
gekürzt 432 : 576 = 0,75
3253 KBit : 0,75 = 4337 KBit
Und siehe da:
Habe jetzt beide Teile mit einer insgesamt besseren, weil homogeneren I-P-B Frame Struktur auf einer DVD5.
Sicherlich gibt es einen gewissen Schärfeverlust.
Durch das bikubische Resize und vor dem Umstand der groben Quantisierung im Original hält sich insgesamt der Detailverlust jedoch sehr in Grenzen.
Subjektiv (auf gleiche Größe skaliert) eher weniger und kleinere Klötze als im Original (ein Teil zum Vergleich auf DVD+RW).
Zwei kurze Versuche mit "Bitrate Redistribution" habe ich verworfen, weil ich in sehr ruhigen Kapiteln dann zu wenig Bitrate hatte (minimal 1,7 MBit)
und gleichzeitig einige Kapitel mit hauptsächlich Bewegung bei 100 Prozent Ratio sprich bis über 5 MBit mittlere Bitrate lagen.
Da waren mir in den ruhigen Szenen die Gesichter dann doch zu stark weichgezeichnet (einfach Enkoding unterbrochen und die .m2v Files in VirtualDubMPEG2 kontrolliert).
Solche Sachen sind eben auch mit der Free Edition des Rebuilders möglich.
Ein eindeutiger Pluspunkt der Enkoder gegenüber den reinen Transkoder-Lösungen für die so etwas eine Mission Impossible ist.
Reprise:
ReCoN hat geschrieben:
Schnullerbacke hat geschrieben:
Ich habe einige (wenn auch wenige) SKs die besser aussehen als die Originale.
Wie soll das funktionieren bzw. wie ist das noch logisch zu erklären?
Das lässt sich auch auf den Audio Bereich übertragen.
Es gibt Fälle sprich Musikstücke da klingt ein LAME V6 besser als ein V4.
Ich höre jetzt die Aufschreie.
Wie soll denn das gehen ?
Vonwegen höhere Bitrate muss zwangsläufig ne bessere Qualität erhalten.
V6 schneidet alle Frequenzen oberhalb von ca. 15,5 KHz ab und konzentriert die Bitrate auf den darunterliegenden Bereich.
V4 versucht eben auch Frequenzen oberhalb von 15,5 KHz zu erhalten.
Bloß gelingt das eben mal besser und mal schlechter.
Bei Stücken mit sehr anspruchsvollen hohen Frequenzen, liefert V6 dann in einigen Fällen ein insgesamt entspannteres Hören, weil er nicht versucht,
was er nicht kann.
Das Rummfuschen an hohen Frequenzen von V4 ist dagegen oft hörbar unangenehm.
Wenn ich MP3 brauche, so gibt es für mich dann nur zwei Optionen:
Entweder V2 oder V6.
Dazwischen ist es für einige Stücke nichts Halbes und nichts Ganzes.
Bitraten und resultierende Qualität verhalten sich nicht proportional linear zueinander.
Enkoder arbeiten intern eben auch mit Grenzwerten und nicht linear flexibel, wenn es um die Verwendung oder die Nichtverwendung bestimmter Funktions-Merkmale geht.
Und so kann in einigen Ausnahmefällen manchmal weniger eben mehr sein.