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 Betreff des Beitrags: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Freitag 9. Oktober 2009, 11:29 
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Friedensnobelpreis für Barack Obama :stare:

Zitat:
Sensationelle Entscheidung: Barack Obama bekommt den Friedensnobelpreis. Der US-Präsident wurde vom Komitee in Oslo für seine "außergewöhnlichen Bemühungen für die Zusammenarbeit zwischen den Völkern" ausgezeichnet.


http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 15,00.html

:?: :?: :?: Guantánamo wird auch noch 2009 Überleben, 2010 auch :?: :?: :?:



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Auszeichnungen und Preise sind wie Hämorrhoiden. Früher oder später bekommt sie jedes Arschloch.
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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Freitag 9. Oktober 2009, 12:53 
Brennmeister ehrenhalber
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Ein Friedensnobelpreisträger mit Atomkoffer im Handgepäck und Kampftruppen in aller Welt. :afraid:


Auf jeden Fall eine gewaltige Vorschusslorbeere.

Wollen wir hoffen, dass er die Gelegenheit erhält, den Worten auch angemessene Taten
folgen zu lassen. Ansonsten könnte er von diesem hohen Sockel auch tief fallen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Freitag 9. Oktober 2009, 14:10 
Brennmeister
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Warum werden die denn noch vergeben, gibt es denn Leute wie Ghandi oder Luther King? :stare:

Ist das nur noch ein zwang, damit man irgendetwas vergibt? :afraid:



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Samstag 10. Oktober 2009, 22:05 
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Lilien hat geschrieben:

Wollen wir hoffen, dass er die Gelegenheit erhält, den Worten auch angemessene Taten
folgen zu lassen
. Ansonsten könnte er von diesem hohen Sockel auch tief fallen.



Glaub´ ich eher weniger.

Seine republikanischen Gegner laufen sich langsam warm. Wird nicht lange dauern, bis er die ersten Knüppel zwischen die Füsse kriegt.

Gruss
Fuxe



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Sonntag 11. Oktober 2009, 12:08 
Brennmeister
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Bei m2D haben wir die Diskussion auch und ist eher einhellig negativ :9, aber da hab ich auch mal zur Diskussikon gestellt wer hätte es denn machen sollen, mir ist da in letzter Zeit auch kein anderer ins Auge gestochen, der es verdient hätte.

Meine Meinung dazu, ich finde er hat den Preis (noch) nicht verdient, aber man kann es doch auch etwas nachvollziehen, denn eins hat er schon erreicht was auch sehr wichtig ist, den Glauben an eine bessere Zukunft und eine Aufbruschsstimmung und das weit über die USA hinaus (wenn man mal an seinen Auftritt damals vor der Wahl in Berlin denkt) und Hoffnung und Zuversicht zu geben ist schon sehr viel, und ich denke was war wohl der Punkt weshalb man sich für ihn entschieden hat, den Hoffnungsträger.

Ich denke auch, der Nobelpreis soll für ihn auch eine Verpflichtung sein den Weg weiter zu gehen und die Hoffnungen nicht zu enttäuschen, den Hintergedanken der Kommission könnte ich mir auch denken. Immerhin redet man mittlerweile mit Iran und Südkorea, das macht die Welt schon ein wenig sicherer, bei Bush lagen do wohl eher schon die Invasionspläne in der Schublade. Aber ob neuerdings schon eine friedliche Gesinnung für den Nobelpreis reicht wundert mich auch, da sind noch (viel) zu wenig Taten gefolgt.



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Montag 12. Oktober 2009, 00:25 
Brennmeisteranwärter
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Wie schon von anderen hier sinngemäß gesagt:
Emphatische Absichts-Erklärungen sind eine Sache.
Praktische politische Taten eine andere.

Ich spitze das jetzt mal zu:

Einen Menschen aufgrund seiner teilweisen ethnischen Herkunft
(nebenbei - was ja immer wieder im öffentlichen Bewußtsein verdrängt wird - ist Obama genauso weiß wie schwarz - eben fifty:fifty)
zu bevorzugen und ihn stellvertretend mit einem Friedens-Nobelpreis zu beglücken - quasi als Wiedergutmachung für 300 Jahre Sklaverei und Unterdrückung - ist auch eine Form von Rassismus.

Nicht der "dumme, primitive, kulturlose" Schwarze wie beim traditionellem Rassismus ist hier gemeint.
Die Gut-Menschen Rassisten aus Stockholm meinen den guten, intelligenten sich gegen alle Vorurteile und Diskriminierungen durchsetzenden Vorzeige Schwarzen, dem mit dem Friedens-Nobelpreis gönnerhaft unter die Arme gegriffen werden soll.

Faktisch haben die Gut-Menschen jedoch genau das Gegenteil mit dem Zuspruch des Preises erreicht.
Das ist zusätzliches Öl ins Feuer der reaktionieren und US-Amerika zentrierten Kräfte, die sogar Organisationen wie die UNO - als angeblich anti-amerikanisch und kommunistisch gelenkt - verdammen.

Seine internationale Popularität und derartige Vorschuß-Lorbeeren werden dazu instrumentalisiert Obama als un-amerikanischen, eben als einen vom Ausland gesteuerten Multi-Kulti-Ethno-Präsidenten zu stigmatisieren.

Für einen potentiellen (ggf. zu bestellenden und natürlich alleinigen) Attentäter ist Obamas Marktwert durch den Friedens-Nobelpreis nochmals stark angestiegen.

Für das Nobelpreis-Kommitee gilt letztlich das gleiche wie für Obama selbst:
Gut meinen ist eine Sache - gut machen eine andere.

Und so ist die geplante Verleihung des Friedens-Nobelpreises an Obama zum derzeitigen Zeitpunkt ein Beleg für die nahezu infantile Naivität der Mehrheit des Komitees.
Elefanten im weltpolitischem Porzellan-Laden !

Gut gemeint.
Praktisch jedoch ein weiterer Sieg der Dummheit.


Sehe ich die Sache zu kritisch ?

Dann betrachtet doch bitte mal die politischen Umstände die 1991 in der Sowjet-Union zum Putsch-Versuch gegen Gorbatschow geführt haben.
Der Putsch ist ja zum Glück gescheitert.
Bloß änderte das nichts an der Entwicklung, dass Michail Gorbatschow in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwand.
Neben den wirtschaftlichen Problemen war einer der Hauptgründe Gorbatschows Popularität im Westen.
Je frenetischer der Westen ihn feierte, desto frenetischer wurde er in Russland vom dominierenden russischen Nationalismus als quasi Vaterlands-Verräter in der Öffentlichkeit denunziert.

Zurück zur Gegenwart:
Und je größer in Europa und Afrika die Obama-Manie ist (dazu zähle ich den Zuspruch des Friedens-Nobelpreis), desto stärker und einflußreicher wird der egozentrische US-amerikanische Chauvinismus.

Es war eben keine Heuchelei (wie sonst bei Politikern häufig anzutreffen), sondern die reine Wahrheit, als Obama reagierte indem er erklärte, dass er den Preis nicht verdiene.
Ihm war sofort klar, dass man ihm mit dem Preis innenpolitisch einen zusätzlichen Stein ans Bein gebunden hat.

Vielen Dank an die Papp-Nasen in Stockholm !

PS: Der Friedens-Nobelpreisträger 1990 hieß übrigens Michail Sergejewitsch Gorbatschow :D



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Montag 12. Oktober 2009, 01:53 
Brennmeister
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Schnullerbacke hat geschrieben:

Einen Menschen aufgrund seiner teilweisen ethnischen Herkunft
(nebenbei - was ja immer wieder im öffentlichen Bewußtsein verdrängt wird - ist Obama genauso weiß wie schwarz - eben fifty:fifty)
zu bevorzugen und ihn stellvertretend mit einem Friedens-Nobelpreis zu beglücken - quasi als Wiedergutmachung für 300 Jahre Sklaverei und Unterdrückung - ist auch eine Form von Rassismus.


Wenns so wäre ja nur sehe ich das nicht. Mit der Begründung dürftest du dann ja gar keinem Farbigen, Indianer, Roma, Juden, Kurden etc. jemals den Nobelpreis verleihen um sich nicht diesem Verdacht auszusetzen. Ich würde das eher als eine Unterstellung sehen daß das Beweggründe der Kommission waren, die nicht auf Fakten begründet ist, und bei denen sollte man bleiben.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Die Gut-Menschen Rassisten aus Stockholm meinen den guten, intelligenten sich gegen alle Vorurteile und Diskriminierungen durchsetzenden Vorzeige Schwarzen, dem mit dem Friedens-Nobelpreis gönnerhaft unter die Arme gegriffen werden soll.


:?: Wie kommst Du sorry auf den Schwachsinn die Bezeichnung Vorzeige Schwarzer ist da schon eher selber diskriminierend. Vorzeige Schwarzer ist für mich ein Ausdruck den jemand benutzen würde der selber diskriminierend denkt und eher ein Ausdruck von Missgunst, ich achte auf sein politisches Programm und Konzept und seh da nicht den Zusammenhang mit der Hautfarbe. Daß er für Farbige in den USA ein Vorbild und Idol sein kann ist doch nichts schlechtes, daß die sehen man kann alles erreichen in Europa spielt das imho keine Rolle. Seine Beliebtheit bei uns rührt eher in seiner Unnkompliziertheit, den neuen Tönen die man so von der Großmacht noch nicht gehört hat, der Hoffnung auf ein Amerika das mit Europa zusammenarbeitet und Rücksicht nimmt und seiner Ausstrahlung und Direktheit die ansteckt und so gar nicht dem europäischen Politikerbild entspricht. Er schafft es die Menschen zu berühren und mit seinen Worten zu erreichen, was einem deutschen Poliker seit Brand kaum noch einem gelingt.

Mir gefällt an Obama daß er gerade nicht in Kategorien und Schubladen denkt, bei ihm gibts nicht wie bei seinem Vorgänger die Reiche des Bösen und Schurkenstaaten. Letztens war Gadahfi in New York und hat sich daneben benommen, aber er war da und durfte reden, glaubst Du unter Bush hätte man den einreisen lassen. Wohl kaum. Obama scheint mir eher nach der Devise zu handeln leben und leben lassen. Da könnten sich manche seiner politischen Gegner und Kritiker auch mal was abschneiden statt immer nur in alten eingefahrenen Kategorien zu denken. Denkt wohl heute noch so mancher Obama wäre nur gewählt worden weil er schwarz und medienwirksam ist, und macht sich nur was vor über die eigenen Fehler und Konzeptlosigkeit. Er wurde gewählt nicht weil er schwarz ist sondern weil die Leute in den USA ein anderes Land und einen anderen Weg wollten innen wie außenpolitisch, daran muß er sich messen lassen.

Schnullerbacke hat geschrieben:

Seine internationale Popularität und derartige Vorschuß-Lorbeeren werden dazu instrumentalisiert Obama als un-amerikanischen, eben als einen vom Ausland gesteuerten Multi-Kulti-Ethno-Präsidenten zu stigmatisieren.


Ist die Reaktion in den USA so? seh ich auch nicht, daß republikanische Kreise da lästern ist doch normal. Kohl war ja auch mal wieder im Gespräch für den Preis, was meinst Du was da der Stern da geschrieben hätte garantiert auch keine Lobpreisung.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Gut meinen ist eine Sache - gut machen eine andere.

Und so ist die geplante Verleihung des Friedens-Nobelpreises an Obama zum derzeitigen Zeitpunkt ein Beleg für die nahezu infantile Naivität der Mehrheit des Komitees.
Elefanten im weltpolitischem Porzellan-Laden !

Gut gemeint.
Praktisch jedoch ein weiterer Sieg der Dummheit.


Sehe ich die Sache zu kritisch ?


Würde ich sagen :), kann ich zwar im Prinzip noch mitgehen ich sehe das aber eher so, daß ein so leicht verdienter Nobelpreis die Bedeutung und den Wert des Preises stark mindert und die Welt deshalb diesem Ereignis auch keine so große Bedeutung geben wird, der Preis wird weder positiv noch negativ was bewirken. Eine Mutter Theresa mußte noch ein ganzes Leben wirken, Obama mußte nur ein paar Reden schwingen. :) Was leiden wird ist nicht Obama oder die Weltpolitik sondern das Prestige dieses Preises.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Bloß änderte das nichts an der Entwicklung, dass Michail Gorbatschow in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwand.
Neben den wirtschaftlichen Problemen war einer der Hauptgründe Gorbatschows Popularität im Westen.


Das lag eher daran, daß er mit Glasnost zwar die neue Zeit einläutete aber selber keine Konzepte dafür hatte, er war halt trotz allem ein Aperatschik und Kind der KPDSU. Von Marktwirtschaft und wie man einen nicht sozialistischen Staat führt hatte er keinen Plan, seine eigene Partei hatte verständlicherweise kein Vertrauen mehr zu ihm da sie wegen ihm ja ihre Macht und Einfluss verloren haben. Es war gut daß es ihn gab, aber als Führer für das neue Russland war er auch nicht geeignet. Das sind einfach auch realpolitische Gründe warum er dann nicht mehr gebraucht wurde. Mehr Ansehen in seinem eigenen Land hätte er aber sicher trotzdem verdient. Oder könntest Du Dir Egon Krenz in einem politischen Amt bei uns vorstellen, der hatte ja dann nichtmal mehr in der PDS was zu sagen.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Zurück zur Gegenwart:
Und je größer in Europa und Afrika die Obama-Manie ist (dazu zähle ich den Zuspruch des Friedens-Nobelpreis), desto stärker und einflußreicher wird der egozentrische US-amerikanische Chauvinismus.


:?: Gerade der hat sich seit Obama und mehrere 100% verringert Amerika geht keine Alleingänge mehr und redet wieder mit Partnern UND Gegnern (Nordkorea, Iran) statt Bomben zu schmeißen. Soziale Programme wurden angeschoben, das marode Gesundheitssystem wird renoviert. Alles Sachen die der (reaktionären?) nationalen und industirellen Lobby in den USA eher zuwider laufen. Die Kategorien in denen Du argumentierst sind mir auch zu simplifiziert reduziert und leere Klassenkampfparolen aus der Mottenkiste.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Es war eben keine Heuchelei (wie sonst bei Politikern häufig anzutreffen), sondern die reine Wahrheit, als Obama reagierte indem er erklärte, dass er den Preis nicht verdiene.
Ihm war sofort klar, dass man ihm mit dem Preis innenpolitisch einen zusätzlichen Stein ans Bein gebunden hat.


Nein es war einfach erfrischend ehrlich, realistisch und bodenständig. Ihm ist das wohl eher peinlich als das es ihn politisch stören würde. Mit der Meinung steht er ja nicht allein, so denke ich ja auch als Pro Obama.


Schnullerbacke hat geschrieben:

PS: Der Friedens-Nobelpreisträger 1990 hieß übrigens Michail Sergejewitsch Gorbatschow :D


Den hat er auch verdient, es braucht Mut über seinen Schatten zu springen und neue Wege zu gehen, daran kann sich jeder ein Beispiel nehmen der noch im Gestern lebt und Gesellschaftsformen nachtrauert die ihre Untauglichkeit ja nun ausgiebig bewiesen haben. Wer zu spät kommt den bestraft das Leben, eine der besten Weisheiten die ein Politiker je von sich gegeben hat und sehr richtig. :)



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Montag 12. Oktober 2009, 08:13 
Brennmeisteranwärter
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Samurai hat geschrieben:
Ich würde das eher als eine Unterstellung sehen daß das Beweggründe der Kommission waren, die nicht auf Fakten begründet ist, und bei denen sollte man bleiben.
Wenn es keine politischen Fakten sprich Handlungen mit sichtbaren Erfolgen in Obamas Politik waren, ja was bleiben dann noch für Möglichkeiten der Begründung übrig ?
Haben die fünf Namen auf Zettel geschrieben, in einen Topf geworfen und zufälligerweise Obama rausgezogen ?

Samurai hat geschrieben:
ich achte auf sein politisches Programm und Konzept und seh da nicht den Zusammenhang mit der Hautfarbe.
Daß er für Farbige in den USA ein Vorbild und Idol sein kann ist doch nichts schlechtes, daß die sehen man kann alles erreichen in Europa spielt das imho keine Rolle.
Ähnliche romantische Vorstellungen wie du sie hier darlegst, werden auch bei den Herren in Stockholm durch den Kopf gesaust sein.
Du glaubst doch nicht ernshaft, dass Obamas Hautfarbe sprich seine teilweise afro-ethnische Herkunft keine Rolle für den Zuspruch des Preises gespielt hat ?
-> Rassismus (hier nicht als Benachteiligung, sondern als Bevorzugung) !

Schnullerbacke hat geschrieben:
Seine internationale Popularität und derartige Vorschuß-Lorbeeren werden dazu instrumentalisiert Obama als un-amerikanischen, eben als einen vom Ausland gesteuerten Multi-Kulti-Ethno-Präsidenten zu stigmatisieren.

Samurai hat geschrieben:
Ist die Reaktion in den USA so? seh ich auch nicht, daß republikanische Kreise da lästern ist doch normal.
Du solltest dich mal intensiver mit der innenpolitischen Lage in den USA beschäftigen (gilt auch für das Kommitee).
Und darauf bezog sich auch meine Aussage:
Schnullerbacke hat geschrieben:
Und je größer in Europa und Afrika die Obama-Manie ist (dazu zähle ich den Zuspruch des Friedens-Nobelpreis), desto stärker und einflußreicher wird der egozentrische US-amerikanische Chauvinismus.
Obama will (unterstelle ich jetzt einfach mal) in drei Jahren eine Präsidentschafts-Wahl gewinnen.
So überragend war sein Wahlsieg 2008 nicht.
Es war vielmehr eine Folge des Mehrheits-Wahlrechts.
In absoluten Zahlen (Wählerstimmen) insgesamt war der Abstand zu McCain wesentlich geringer.
Wenn man z.B. nur die Gruppe der sog. weißen Wähler betrachtet, hatte Obama bei denen nur ca. 40 Prozent der Stimmen (sprich McCain ca. 60 Prozent).
Und das trotz des politischen Scherben-Haufens den George W. Bush innen- und außenpolitisch hinterlassen hatte !

Derzeit (u.a. als Folge des Streits um die Gesundheits-Reform) hat Obama in seiner Beliebheit laut Umfragen stark verloren.
Für die Republikaner ist deshalb der Friedens-Nobelpreis an Obama ein zusätzliches Argument beim Kampf um die Schicht der wenig gebildeten beeinflußbaren weißen Wechsel-Wähler (die die USA für den Nabel der Welt halten), welche bei der letzten Präsidentschaftswahl sich jedoch entgegen ihrer politischen Grundausrichtung für Obama und dessen "Change" entschieden haben.

Vor diesem Hintergrund war der Zuspruch des Friedens-Nobelpreis an Obama eine Dummheit des Kommitees.
Gut gemeint.
Bloß schadet es Obama in Hinsicht auf eine mögliche Wiederwahl mehr als das es ihm nützt.
Wer das nicht einsieht (wie das Kommitee), ist hoffnungslos romantisch und politisch naiv.

Zu Gorbatschow:
Sicherlich hat er den Friedens-Nobelpreis verdient.
Das wollte ich nicht in Abrede stellen.
Bloß geholfen hat es ihm innenpolitisch auch nicht.
Natürlich gab es realpolitische Gründe für Gorbatschows Ansichts-Verlust
in der Sowjetunion.
Die können aber nicht den Haß erklären der Gorbatschow schließlich von den Russen entgegen schlug und bis heute entgegen schlägt.
Das lässt sich nur mit massenpsychologisch wirksamer politischer Hetze seiner Gegner erklären.
Der Friedens-Nobelpreis wurde natürlich nicht offen als Argument gegen Gorbatschow verwandt, sondern eher auf der unterbewußten politischen Ebene.
Es war aber ein wichtiger Mosaik-Stein für die allgemeine Stimmungsmache, die Gorbatschow als Vaterlands-Verräter darstellte, der im Ausland (angeblich dafür) gefeiert wurde.
Der wichtigste öffentliche Vorwurf bestand in der Behauptung, dass
Gorbatschow die DDR quasi an die Bundesrepublik verschenkt hat bzw. gegen ein viel zu geringes finanzielles Entgegenkommen eingetauscht hat.
Gorbatschow quasi als der Totengräber des Imperiums.
Dass das Imperium auch ohne Gorbatschow dem Untergang geweiht war, wurde und wird bei den Russen verdrängt.

Und es gibt nunmal weite Kreise in den USA die ähnlich nationalistisch ticken wie in Russland.
In deren Logik kann ein Präsident Obama als internationaler Liebling nur
den amerikanischen Interessen schaden.
Auch wenn man sich die Welt anders wünscht, so darf dass nicht dazu führen, den Blick für die politischen Mechanismen in den USA zu verschließen.

Neville Chamberlain (bitte mal googeln falls nicht bekannt) hat es ja auch gut gemeint.
Bloß war das an der politischen Realität eben auch vollkommken vorbei.
Vor diesem weltgeschichtlichen Hintergrund mag man die Entscheidung des Kommitees als Petitesse einstufen.
Bloß wenn in drei Jahren Obama nicht wiedergewählt werden sollte und die Welt es dann plötzlich mit einer Figur wie Palin :borg: zu tun haben könnte, dann geht ein Dankesbrief der republikanischen Partei mit Sicherheit auch nach Stockholm.



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Montag 12. Oktober 2009, 14:47 
Brennmeister
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Registriert: Sonntag 9. Juli 2006, 22:21
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Wohnort: Saarland
Schnullerbacke hat geschrieben:
Wenn es keine politischen Fakten sprich Handlungen mit sichtbaren Erfolgen in Obamas Politik waren, ja was bleiben dann noch für Möglichkeiten der Begründung übrig ?
Haben die fünf Namen auf Zettel geschrieben, in einen Topf geworfen und zufälligerweise Obama rausgezogen ?


Daß die Substanz dieses Preises bei Obama dünn ist brauchen wir nicht drüber reden, da sind wir uns einig (sogar mit Obama selbst). Aber deshalb einen rassistischen Beweggrund unterschwellig zu unterstellen halte ich für fehl am Platz, für diese Betrachtungsweise sehe ich keine Basis die das stichhaltig begründet.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Du glaubst doch nicht ernshaft, dass Obamas Hautfarbe sprich seine teilweise afro-ethnische Herkunft keine Rolle für den Zuspruch des Preises gespielt hat ?
-> Rassismus (hier nicht als Benachteiligung, sondern als Bevorzugung) !


Doch das glaube ich, kennst Du Schweden die sind nochmal einiges toleranter als andere Europäer, auf die Idee kommt da gar keiner weil das eine Selbstverständlichkeit der Leute dort ist NICHT auf solche Oberflächlichkeiten und Äußerlichkeiten zu achten. Wenn Du das anders siehst dann nenn doch außer der bloßen Behauptung mal einige stichhaltige Zeichen z.B. an der Preisbegründung an denen Du das erkennen willst. Daß die Hautfarbe bei seiner Wahl damals eine Rolle gespielt haben mag (positiv wie negativ) ist was anderes aber nicht bei dem Nobelpreis oder der Rolle die er für Europäer spielt, das ist eher ein inneramerikanisches Thema das immer noch nicht ganz abgearbeitet ist in deren Gesellschaft.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Seine internationale Popularität und derartige Vorschuß-Lorbeeren werden dazu instrumentalisiert Obama als un-amerikanischen, eben als einen vom Ausland gesteuerten Multi-Kulti-Ethno-Präsidenten zu stigmatisieren.


Politische Gegener (wohl vor allem solche die selber noch rassistisch denken) mögen das versuchen, haben sie auch schon damals im Wahlkampf (unerfahren, beeinflußbar, redet mit Terroristen, Sicherheitsrisiko etc.) er wurde trotzdem mit eindeutiger Mehrheit gewählt. Das Bild das Du entwirfst hat der normale Amerikaner garantiert nicht von seinem Präsidenten.


Schnullerbacke hat geschrieben:
desto stärker und einflußreicher wird der egozentrische US-amerikanische Chauvinismus.


Kannst Du mal konkretisieren was Du damit im Zusammenhang mit Obama meinst nichts aus der Vergangenheit aufwärmen sondern konkret aktuell auf die Politik von Obama, denn um den geht es hier ja. Der Begriff hat vieleicht zur Bush Regierung noch gepasst gerade Obama will ja mit anderen Staaten gemeinsam arbeiten und keine Alleingänge und redet auch mit Staaten die Bush nur als Schurken bezeichnet hat (das ist einer der Gründe für den Preis und nicht die Hautfarbe). Was soll sich daran denn durch den Preis ändern? Warum kritisieren wohl gerade die Konservativen und die Rüstungslobby in den USA die Preivergabe, doch wohl eher weil ihre Argumente (mehr Sicherheit, harte Hand gegen Terrorunterstützer) durch die internationale Anerkennung von Obamas weicherer Linie geschwächt und eben nicht gestärkt werden (auch das mag gerade ein Hintergedanke für den Preis sein). Ist doch wohl eher so daß die "reaktionären" Kreise seit Obama deutlich schwächer und weniger einflussreich sind als bei z.B. den Bushs die ja selber aus der Ölbranche kommen und von der Industrie gestützt und gesponsort waren.

Bitte konkrete Argumente statt alte Parolen bringen wenn Du das anders siehst. Ich kann das nicht erkennen.


Schnullerbacke hat geschrieben:
So überragend war sein Wahlsieg 2008 nicht.
Es war vielmehr eine Folge des Mehrheits-Wahlrechts.


:lol: Von was sonst, dafür daß es dort nur zwei ernstzunehmende Parteien die immer etwa gleich stark waren gibt war sein Sieg sehr einddeutig, Wahlergebnisse wie in der DDR sind halt im wirklichen Leben nicht erzielbar. :) Die Demokraten stellen nicht nur den Präsidenten sondern auch die Mehrheiten in Senat und Repräsentanten haus (und da gehts nach den Prozentanteilen der Stimmen) ein Luxus den nur wenige amerikanische Präsidenten genießen durften, wieviel eindeutiger möchtest Du es denn gern haben um den Sieg als überragend zu bezeichnen.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Wenn man z.B. nur die Gruppe der sog. weißen Wähler betrachtet, hatte Obama bei denen nur ca. 40 Prozent der Stimmen (sprich McCain ca. 60 Prozent).


Sorry in schwarze und Weiße Wähler zu unterscheiden halte ich selber schon wieder als versteckten Rassismus, es hat nicht das Weiße Amerika gewählt sondern Amerika und die haben eindeutig Obama gewählt, alles andere ist Kaffeesatzleserei und Wundenleckerei von Leuten die nicht wahr haben wollen, daß ein Farbiger Präsident des mächtigsten Landes der Erde ist.



Schnullerbacke hat geschrieben:
Bloß schadet es Obama in Hinsicht auf eine mögliche Wiederwahl mehr als das es ihm nützt.


Seh ich nicht Obama kann ja nichts dafür, daß er den Preis bekommt, warum sollten ihm die Wähler das ankreiden, bis dahin ist der Preis eh alter Kaffee und wird in der dann aktuellen Lage keine Rolle mehr spielen. Ob er wiedergewählt wird wird sich daran entscheiden was er von seinen Vorhaben umgesetzt hat, und was sich in den USA bis dahin zum positiven geändert hat. Wirtschaftskrise, Gesundheitsreform, soziales Klima. Außenpolitik spielt dort bei Wahlen eh immer eine eher untergeordnete Rolle, die Masse der Bevölkerung hat dort andere Sorgen.



Schnullerbacke hat geschrieben:
Die können aber nicht den Haß erklären der Gorbatschow schließlich von den Russen entgegen schlug und bis heute entgegen schlägt.


Entschuldigen nicht erklärbar aber schon, die einfachen Leute sehen nicht den Menschen sondern das Ergebnis für sie selbst, Russland brauchte ja relativ lange um sich wirtschaftlich umzustellen (fast 80 Jahre Kommunismus und davor gabs ja auch keine westliche Marktwirtschaft sondern eher sowas wie ein Lehenssystem vom Adel und Großgrundbesitzern geprägt fast noch wie im Mittelalter. Es gab also weder ein Denken noch Strukturen von marktwirtschaftlichem Denken, was für viele Menschen erstmal Arbeitslosigkeit und Verarmung zur Folge hatte, und natürlich gaben da viele Menschen Gorbatschow die Schuld dafür ohne zu relisieren, daß auch die alte UDSSR abgewirtschaftet hatte und das System so und so in absehbarer Zeit zusammengebrochen wäre nur dann eben unkontrolliert und womöglich gewaltsam. Und dann gibt es auch die patriotischen Kreise die ihm nicht verzeihen, daß ja nicht nur der Warschauer Pakt aufgelöst wurde sondern auch die UDSSR selber zerfallen ist, ein Problem das ja heute noch schwelt und ständig zu Konflikten führt (Kaukasus).

Heute hat sich Russland ganz gut erholt und gewinnt auch wieder an Einfluss und Bedeutung in Weltpolitik und Wirtschaft. Würde man heute die Leute dort fragen sind die meisten sicher froh daß es die UDSSR nicht mehr gibt aber es war ein schwerer Weg der auch noch nicht zu Ende ist. Daß man es auch anders (besser?) handhaben kann zeigt China, man realisiert daß der Kommunismus/Sozialismus gescheitert ist, zieht aber daraus nicht die volle Konsequenz und gibt die Macht ab, sondern passt Gesellschaft und Wirtschaft komplett dem Westen an, dort gibts heute reinen Kapitalismus in stärkerer Ausprägung als etwa unsere soziale Marktwirtschaft. Offiziell firmiert das ganze aber noch unter Kommunismus und einem Ein Parteienstaat ein echter Etikettenschwindel (aber dafür ist ja China eh bekannt (für Fakeprodukte des Westens) :) ) Das funktioniert dort aber auch nur weil Chinesen sich traditionell von ihrem Naturell eher unterordnen und weniger individualistisch eher als Teil eines Ganzen sehen als dies Europäer tun. Und trotzdem birgt dieser gesellschaftliche Gegensatz dort ne Menge Sprengstoff auch in Zukunft. Wie es aussieht wenn man alles laufen lässt und nicht anpassungsfähig ist, dafür sind Kuba und Nordkorea Negativbeispiele, Abschottung um zu kaschieren wie rückständig und heruntergekommen man ist, statt handeln.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Es war aber ein wichtiger Mosaik-Stein für die allgemeine Stimmungsmache, die Gorbatschow als Vaterlands-Verräter darstellte, der im Ausland (angeblich dafür) gefeiert wurde.


Ist zwar falsch aber eben doch nachvollziehbar, daß Leute so denken wegen dem Zerfall der Sowjetunion. Er hat nach außen Frieden gebracht aber nach innen gabs keinen Frieden sondern neue Konflikte wie im Kaukasus und insbesondere Tscheschenien. Die gabs zwar schon immer aber früher kamen die eben nicht an die Öffentlichkeit.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Dass das Imperium auch ohne Gorbatschow dem Untergang geweiht war, wurde und wird bei den Russen verdrängt.


Richtig er hat schlimmeres verhindert obwohl der Preis dafür hoch war, das meinte er auch mit dem Satz "Wer zuspät kommt bestraft das Leben, er wollte nicht zu spät kommen und handeln solange noch Zeit war. Aber die meisten Menschen sehen eben nur das offensichliche und die Folgen für sie persönlich und nicht das Gesamtbild. Und es wird immer Menschen geben (ja auch bei uns) die sowas nicht wahrhaben wollen und in ihrer "füher war alles besser Welt" verharren.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Und es gibt nunmal weite Kreise in den USA die ähnlich nationalistisch ticken wie in Russland.


Da geb ich Dir recht, die konnten aber Obama nicht verhindern, und sind seitdem eher schwächer und nicht stärker, der Nobelpreis ändert daran nichts. Viele Amerikaner werden genauso verwundert sein wie wir beiden über den Preis, aber ich seh nicht warum sie Obama das ankreiden sollten, er hat sich den Preis ja nicht selber verliehen. Das das Wasser auf die Mühlen seiner politischen Gegner ist um wieder aus den Löchern zu kriechen sieht man ja an einige Artikeln in konservativen Blättern, nur warum sollte das die Meinung der Amerikaner über Obama verschlechtern, es hat ja nichts mit ihm selber zu tun. Das ist etwa so wie mit dem FC Bayern, wenn die verlieren lachen immer die die eh immer gegen die Bayern sind und machen sich lustig, aber das ist ja kein Grund für deren Fans von ihrem Verein abzurücken. Diejenigen die Obama gewählt haben werden in dem Nobelpreis sicher auch keinen Grund sehen ihre Meinung jetzt zu ändern unabhängig davon ob sie den Preis selber für ungerechtfertigt halten. Da zählen ganz andere Sachen wenn er wieder gewählt werden will.



Schnullerbacke hat geschrieben:
Neville Chamberlain (bitte mal googeln falls nicht bekannt) hat es ja auch gut gemeint.


Brauch ich nicht. :)

Schnullerbacke hat geschrieben:
Bloß war das an der politischen Realität eben auch vollkommken vorbei.


Passt hier nicht denke ich. Obama fährt ne weichere Linie in der Außenpolitik aber anders als Chamberlain nicht um jeden Preis, die Truppen in Afghanistan wurden gerade verstärkt um sich dort der Lage anzupassen. (was ihm ja einige Preislästerer zum Vorwurf machen) Er würde die sicher lieber heute als morgen abziehen und bei ihm hätte es den irakkrieg sicher nie gegeben, aber kann das Rad nicht zurückdrehen und den Terrorgruppen einen moralischen Soeg verschaffen in denen er ihnen einfach das Feld räumt, das würde tausende neuer Fanatiker produzieren die sich als moaralische Sieger fühlen. Er muß sehen wie er aus dieser Zwickmühle die ihm Bush hinterlassen hat einigermaßen mit Anstand rauskommt, eine schwere vieleicht unlösbare Aufgabe mit der man sich keine Freunde machen kann. Aber er zeigt daß er realistisch genug ist und für Fireden keine unlakulierbaren Preis wie Chamberlain bezahlen wird. Und zum Glück sind Leute wie Hitler ja auch die Ausnahme.

Schnullerbacke hat geschrieben:
Vor diesem weltgeschichtlichen Hintergrund mag man die Entscheidung des Kommitees als Petitesse einstufen.
Bloß wenn in drei Jahren Obama nicht wiedergewählt werden sollte und die Welt es dann plötzlich mit einer Figur wie Palin :borg: zu tun haben könnte, dann geht ein Dankesbrief der republikanischen Partei mit Sicherheit auch nach Stockholm.


Das wird sich nicht am Nobelpreis entscheiden sondern an der Wirtschaftslage und was Obama in den 4 Jahren am rauhen sozialen Klima der USA verändern konnte.



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Montag 12. Oktober 2009, 17:41 
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Ich werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass in die Vergabe des Nobelpreises an Obama alles Mögliche projiziert wird, bloss nichts Vernünftiges.

Ich würde erst mal abwarten, wie sich Obama auf längere Zeit seinen Herausforderungen stellt und welche Lösungen er letztendlich durchsetzen kann.
Nach grade mal ein paar Monaten im Amt, lässt sich über Erfolge Obamas lediglich spekulieren; hätte wäre wenn bringt niemand weiter.

Fakt ist allerdings eines:

Der durch den texanischen Dorfdeppen Bush total ruinierte Ruf der USA, ist langsam auf dem Weg der Rekonvaleszenz.

Gruss
Fuxe



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Montag 12. Oktober 2009, 18:27 
Brennmeister ehrenhalber
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Man darf sich aber schon fragen, weshalb ein aktiv und aktuell Krieg führender Kriegsherr den Friedensnobelpreis bekommt. Newspeak :?:


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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Dienstag 13. Oktober 2009, 00:52 
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ich möchte mir jetzt hier nicht die finger wund tippen... ;)
im vergleich zum bush-gollum hat er die politik aber um nahezu 180° gewendet, sei es umweltschutz (kioto), die annäherung an die moslemische welt, absage an den 'raketenschutzschild' usw....

sicher ist nicht alles durchgesetzt, aber jeder weg fängt mit dem ersten schritt an. und obama scheint diesen zumindest in die richtige richtung zu tun. vor allem: er tut ihn.
vielleicht ist der nobelpreis auch mit dem hintergedanken verteilt worden, obi in zugzwang zu bringen, in der eingeschlagenen richtung zu bleiben :swank: aber das ist reine spekulation.

zum kriegsherrn- was soll er machen? knall auf fall sagen, geht nach hause, jungs? :lol:
ps: wie war das mit nie wieder krieg von deutschem boden? nagut, jetzt verteidigen wir ja auch nur unsere freiheitlich-demago..ähm..kratische grundordnung am hindukusch :lolxl:



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Dienstag 13. Oktober 2009, 01:19 
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Silberruecken hat geschrieben:
Man darf sich aber schon fragen, weshalb ein aktiv und aktuell Krieg führender Kriegsherr den Friedensnobelpreis bekommt. Newspeak :?:
Das ist die Gretchen-Frage.
Samurai mag mich für einen Rassisten halten, wenn ich sage, dass das nur mit der teilweisen ethnischen Herkunft zu erklären ist und sei es nur als unterbewußter Einfluß bei der Entscheidungsfindung des Kommitees.
Ich sage, jeder der behauptet, dass die Hautfarbe keine Rolle gespielt hat, ist ein naiver Träumer und der wirkliche (Gut-Menschen)-Rassist in diesem Fall, weil er eine Form der vollkommenen Vorurteils-Freiheit unterstellt, die in der Realität jedoch nicht existieren kann, sondern lediglich in sprachlich geschönten Sonntags-Reden auf dem Planeten Utopia.
Schnullerbacke hat geschrieben:
Du solltest dich mal intensiver mit der innenpolitischen Lage in den USA beschäftigen (gilt auch für das Kommitee).
Und darauf bezog sich auch meine Aussage:

Schnullerbacke hat geschrieben:
Und je größer in Europa und Afrika die Obama-Manie ist (dazu zähle ich den Zuspruch des Friedens-Nobelpreis), desto stärker und einflußreicher wird der egozentrische US-amerikanische Chauvinismus.
Der Begriff des Chauvinismus bezog sich auf die innenpolitischen Gegner Obamas !
Wie oft soll ich dir das noch erklären ?
Kannst du endlich mal aufhören diesen Begriff auf Obamas Politik zu projizieren ?
Das grenzt ja schon an die bewußte Fälschung von Aussagen, bloß weil dir das besser in deine Schönwetter-Wir-Haben-Uns-Alle-Lieb-Argumentation passt.
Genauso absurd und schon bösartig deine Verdrehung mit Chamberlain und Obama.
Es ging um den Grad von Naivität bei Chamberlain und den Mitgliedern des Kommitees.
Jemand mit deinen offensichtlichen historischen Kenntnissen konnte meine Formulierung eigentlich nicht mißverstehen.
Es sei denn mit Absicht.

Samurai hat geschrieben:
Wenn Du das anders siehst dann nenn doch außer der bloßen Behauptung mal einige stichhaltige Zeichen z.B.
an der Preisbegründung an denen Du das erkennen willst.
Alles was öffentlich gesagt wird, wird auch so 1:1 gemeint (ja, natürlich und den Weihnachtsmann gibt es auch).
Das ist eine naive Annahme.
Nur auf das dem Mehrheitswahlrecht geschuldete eindeutige Ergebnis der Wahl 2008 zu blicken und die tatsächlichen politischen Kräfteverhältnisse dahinter auszublenden, ist auch wieder eine substanzlose Oberflächen-Betrachtung.
Aktuell (stünde jetzt eine Präsidentschafts-Wahl an) hätte Obama keine Mehrheit mehr.
Das zu ignorieren ist einfach nur fahrlässig.

Samurai hat geschrieben:
Seh ich nicht Obama kann ja nichts dafür, daß er den Preis bekommt, warum sollten ihm die Wähler das ankreiden,...

Schnullerbacke hat geschrieben:
Bloß wenn in drei Jahren Obama nicht wiedergewählt werden sollte und die Welt es dann plötzlich mit einer Figur wie Palin :borg: zu tun haben könnte, dann geht ein Dankesbrief der republikanischen Partei mit Sicherheit auch nach Stockholm.

Samurai hat geschrieben:
Das wird sich nicht am Nobelpreis entscheiden sondern an der Wirtschaftslage und was Obama in den 4 Jahren am rauhen sozialen Klima der USA verändern konnte.
Bist du Physiker ?
Beim (Wahl-)Verhalten von Menschen gibt es auch noch Phänomene jenseits vom Prinzip von Ursache und Wirkung, wie z.B. psychologische Prozesse und dabei spielt deine simple Dreisatz-Logik leider keine Rolle.

Wenn Obama in drei Jahren nicht wiedergewählt wird, hat das Kommitee seinen Anteil und sei es nur ein kleiner (aufgrund der von mir zuvor dargelegten innenpolitischen Mechanismen in den USA).

Und deswegen ist es eine Dummheit des Kommitees Obama innenpolitisch mit diesem Preis zu belasten.
Hauptsache die Herren können sich selbst auf die Schulter klopfen was sie Obama angeblich Gutes getan haben.

Alle die ein wirkliches Interesse an der Fortsetzung sprich der Wiederwahl von Obama haben, können sich angesichts des Preises nur an den Kopf fassen.

Es reicht eben nicht, nur für eine gute Sache zu sein, sondern bedarf auch der taktischen Intelligenz wie man ein solches Ziel erreicht.
Und da wäre Zurückhaltung in diesem Fall angezeigt gewesen.

Der Zuspruch war eine politisch-taktische Dummheit.
Statt Obama zu stützen, hat das Kommitee mit seiner Entscheidung Obamas innenpolitische Position geschwächt.



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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Dienstag 13. Oktober 2009, 11:08 
Brennmeister ehrenhalber
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luc hat geschrieben:
zum kriegsherrn- was soll er machen? knall auf fall sagen, geht nach hause, jungs? :lol:

Du siehst da keinen Hinderungsgrund für die Verleihung eines Friedensnobelpreis'?

Fragen: Was ist der Friedensnobelpreis jetzt noch wert? Hat sich das Nobelpreiskomitee jetzt selbst abgeschafft? Bekommt im nächsten Jahr Kim Il-sung diesen Preis, weil er ja keinen Krieg begann?

Es ist müßig darüber nachzudenken, das Komitee hat auch in der Vergangenheit zweifelhafte Entscheidungen getroffen. Möglicherweise hat dieser Preis - außer dem finanziellen Gewinn - so gar keine Bedeutung?


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 Betreff des Beitrags: Re: Friedensnobelpreis für Barack Obama
BeitragVerfasst: Dienstag 13. Oktober 2009, 11:48 
Brennmeister
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@Schnullerbacke

Ich denke wir haben unsere Argumente ausgetauscht und ausreichend begründet, da werden wir auf keinen gemeinsamen Nenner kommen und das macht ja auch nichts. Aus Mangel an weiteren Argumenten ins persönliche abzugleiten und jemanden der Naivität (nur weil er anderer Meinung ist) oder Aussagenfälschung (nur weil er Dinge anders auffasst) zu betiteln ist überflüssig. Damit bin ich hier raus, als Zusammenfassung nur nochmal Du bemisst dem Preis imho eine viel zu hohe Bedeutung zu die er nicht hat, das interessiert in 3 Jahren wenn die nächste Wahl ansteht keinen Menschen mehr ob der 2009 einen Preis gewonnen hat. Zu Deinen Anspielungen auf die Beweggrpünde der Kommission konntest Du außer Deiner Unterstellung die bei Dir zur Überzeugung gereift aber durch nichts belegt wird nicht weiter untermauern. Du kennst nicht die Kommisssion und hast nicht in deren Köpfe geschaut, die offizielle Begründung ist das einzige was belegbar ist und die gibt Deine Gutmenschrassistenthese in keinster Weise her, alles andere ist eben reine Spekulation und Unterstellung, mag sein daß Du so denkst oder auch nicht, aber davon sollte man nicht automatisch auf andere Leute schließen die man nicht kennt. Das mit Chamberlain hab ich schon verstanden aber wie gesagt passt auch hier überhaupt nicht und ist viel zu hoch gegriffen, bei Chamberlain ging es darum einen Krieg mit allen Mitteln zu verhindern, den er stattdessen nur aufgeschoben und den Appetit von Hitler nur noch mehr gesteigert hat, ist im Nachhinein im übrigen auch leicht ihm Naivität zu unterstellen (sicher auch richtig), nur wir wissen heute halt wie die Geschichte weiterging, was Chamberlain damals ja noch nicht wissen konnte, und nicht nur das Ausland hatte Hitler falsch eingeschätzt sondern letztlich wir selber die ihm zur Macht verholfen hatten ja auch.
Dieses weltpolitische Ereignis wo es um Krieg oder nicht Krieg ging mit der Vergabe eines Preises in Zusammenhang bringen halte ich für grotesk und extrem übertrieben, etwa so wie eine Prügelei auf dem Schulhof mit einer Schlacht zu gleichzusetzen. :)



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