Nur mal eine kurze Schilderung, was einem passieren kann,
wenn man zu gutgläubig (oder nennt es naiv) ist.

Verwandter wurde von einer Zecke gebissen.
Ich habe im Internet recherchiert, dass man jetzt auch
die Zecke selbst auf Borreliose Erreger testen lassen kann,
um die weitere Behandlung zu optimieren (Entscheidung
für/gegen Antibiotika). Das von mir herausgesuchte
Labor nimmt dafür um die 30€. Der Verwandte geht
zum Hausarzt und fragt nach dieser Untersuchungs-
möglichkeit und nennt auch den Preis. Der Arzt bietet
daraufhin an, die Zecke gleich an sein Labor einzusenden.
Auf Nachfrage nach dem Preis kommt die Aussage, da
müsse man sich keine Sorgen machen, dass sei ein
seriöses Labor.
Muss ich weitererzählen?
Heute kam die Rechnung über 175€.

Als Krönung kommt noch dazu, dass alles dafür spricht,
dass die Untersuchung an das 30€ Labor weitergegeben
wurde. Ich habe inzwischen sogar ein anderes Labor
gefunden, dass diese (PCR) Untersuchung für pauschal
20€ anbietet.

Jetzt fragt sich nur, ob man es als bittere Erfahrung ab-
bucht, oder ob man auf Konfrontationskurs geht.
(Mit dem Arzt konnte heute noch nicht gesprochen werden.)

Mal kurz die Fortsetzung:

Der Arzt war nun selbst sehr bekümmert und hat
sofort sich mit dem Labor in Verbindung gesetzt.
Dabei ist folgende Erklärung rüber gekommen:
Das Labor dachte, es würde die Rechnung einem
Privatpatienten stellen, der die Kosten von der
Versicherung ersetzt bekommt. Zukünftig solle
der Arzt deutlich kennzeichnen, wenn die
Rechnung an einen Kassenpatienten geht, dann
würde anders kalkuliert. In diesem Beispiel zahlen
also Privatpatienten (deren Versicherung) ungefähr
das Fünffache.

Schon abenteuerlich, wie unser Gesundheitssystem
(noch) funktioniert.

Das ist die immer geleugnete Mehrklassen-Medizin. Dabei werden die Versicherungen kräftig zur Kasse gebeten, die ihrerseits die Versicherungsprämien entsprechend anheben. So schließt sich der Kreis und die Versicherten sind die Opfer ...

Wenn ein privat Versicherter beim Arzt war ist da auch schnell mal ein "Beratungsgespräch" auf der Rechnung.
Mit denen kann mans halt machen, die armen Ärzte müssen ja auch sehen wo sie bleiben
Aber ganz ehrlich: Wär ich Arzt würd ich es nicht anders machen

Viele Ärzte versichern ja glaubwürdig, dass ihre Praxen ohne die
Querfinanzierung durch Privatpatienten nicht zu halten wären.
Was ich dabei allerdings nicht verstehe, wie können die Privat-
Versicherungen teilweise sogar geringere Prämien verlangen,
wenn sie zumeist bessere Leistungen bieten und dann noch
ein mehrfaches für vergleichbare Leistungen bezahlen müssen?

Hohe Kosten werden meist durch alte Menschen verursacht. Zeig mir eine private Versicherung die einen +65 Jährigen günstiger versichert als eine öffentliche.

Das wird wohl kaum zu schaffen sein

In meinem Fall bin ich mit der Privaten besser gestellt als mit der gesetzlichen... Preislich, sowohl leistungsmäßig

Noch...

Aber ich mein: Wenn mans sich leisten kann, warum nicht?
Ich z.B. schere mich eh nicht um die Leistungen, bin höchstens 1 mal im Jahr beim Doc und dass dann auch nur wegen ner Krankschreibung.