Auch wenn man mit 87 Jahren schon ein verdammt hohes Alter erreicht hat und auch wenn Loriot auf ein erfülltes Leben zurückblicken konnte, bin auch ich traurig über den Verlust eines der prägensten deutschen Humoristen des 20. Jahrhunderts. Mir persönlich hat Loriot das Wesen des Humors vor Augen geführt und war immer ein fester Bestandteil unserer Familienkultur. Seine Gesellschafts- und Kommunikationsanalysen sowie seine Menschenkenntnis waren zudem einzigartig und immer mit Intelligenz untermauert, was den besonderen Charme und Wert seiner Werke ausmacht. Und selbst ohne viele Worte schaffte Loriot gesellschaftskritisch-humoristische Meisterwerke, ich sage nur
"Das Bild hängt schief".
Treffend finde ich auch die Charakterisierung Loriots von Monika Piel aus dem oben verlinkten SPIEGEL-Artikel:
Zitat:
Die ARD-Vorsitzende Monika Piel erinnerte an die "unnachahmliche Komik und Intelligenz" des "feinsinnigen Humoristen und Humanisten", der es verstanden habe, "Menschen aller Generationen zu unterhalten - ihnen auch manches Mal den Spiegel vorzuhalten - ohne dabei zu verletzen".
Ich hoffe, dass Loriots Erbe des intelligenten Witzes, der humorvollen Kritik der Verhältnisse, der Analyse der menschlichen Kommunikation, der "Selbsterkenntnis ohne Schuldzuweisung" (
Quelle) weitergetragen wird und wieder einen heute mehr als notwendigen Gegenpol zur verstandlosen und proletenhaften "Comedian"-Kultur bildet.