In letzter Zeit kommen ja überall im TV Sendungen über Ausgrabungen, Archäologie etc., was ich sehr interessant finde.
Dabei weren ja immer wieder jahrhundertealte Skelette entdeckt, auch nach hunderten von Jahren sind die Knochen noch erhalten.

Was passiert eigentlich mit den Knochen auf einem normalen Friedhof in Deutschland, wenn das Grab neu belegt wird ?

Ich meine, wenn jemand beerdigt wird, ist das Grab ja nicht für alle Zeit gekauft, sondern nur für ca. 30 Jahre gemietet. Danach wird es eingeebnet und dann nach ein paar Jahren wieder an der gleichen Stelle eine neue Leiche beerdeigt.
Dabei müßten doch zwangsläufig die Knochen des Vorgängers ausgebuddelt werden.

Was wird damit gemacht ???

die gefundenen knochen sind versteinerungen, keine knochen ...
die knochen "vergammeln" und das so entstehende loch setzt sich mit mineralien zu, ein stein als kopie des knochens entsteht

Auf nem normalen Friedhof wird alles im Grab nach ca sieben Jahren zersetzt. Hängt aber auch von der Bodenbeschaffenheit ab, kalkreicher Boden zersetzt schneller.

Aber Knochen können nach 30 Jahren durchaus noch vorhanden sein. Auch gibt es seltene Fälle der Mumifizierung (je nach Temperatur und Bodenbeschaffenheit), bei denen keine Verwesung mehr stattfindet. Das kann beim späteren Öffnen des Grabes eine gruselige Überraschung geben

Hier ein Auszug aus einer Friedhofsordnung:

"Gebeine und Urnenreste
Wenn beim Ausheben eines Grabes zur Neubelegung Sargteile, Gebeine und
Urnenreste gefunden werden, sind diese unter der Sohle des neu aufgeworfenen
Grabes zu versenken oder auf eine andere Art würdig beizusetzen. Werden
noch nicht verweste Leichen vorgefunden, so ist das Grab sofort wieder zu verschließen.
Die Mindestruhezeit für das betroffene Grabfeld ist durch den Friedhofsträger
zu überprüfen und gegebenenfalls zu verlängern."

im schlimmsten fall kommts auf den grossen haufen, im besten wirds verbrannt....


es wird ja zur sicherheit umgeschachtet.....hin und wieder sieht man dann schon mal ein paar reste rumfliegen...so grausam und unethisch das klingen mag, es ist so....

selbst gesehen

Ich packe meine Leichen mitsamt Knochen immer in blaue Säcke und schmeiß sie dann in die Mülltonne meiner Nachbarn...



Los kommt zerreißt mich jetzt in der Luft, aber das konnte ich mir eben nicht nehmen lassen.

Manchmal kommt die Pietät zu kurz, nicht nur auf dem Friedhof.

In Tornesch bei Hamburg etwa wurde direkt neben einer Müllverbrennungsanlage ein Krematorium gebaut.

sowas nennt sich dann prozessoptimierung

Mir ist das doch Wurst was die mit mir machen wenn ich hinüber bin.

Letztendlich stimmt das schon, mein Bruder hatte eine ähnliche Einstellung.
Nun ist er fast dreißig Jahre tot, sein anonymes Urnengrab (mehr gabs nicht zum Thema: "Mir ist das doch Wurst...) existiert schon lange nicht mehr, doch alle, die ihn kannten, denken immer noch an ihn.

Was mit der Leiche passiert ist tatsächlich völlig togal .

In der griechisch-orthodoxen Kirche werden die Gräber nach 7 Jahren geöffnet.
In der Regel (selbst beim Opa gesehen) sind die Knochen noch größtenteils vorhanden.
Diese werden gewaschen und in einer Schatulle im Gebeinhaus aufbewahrt. Oben thront der Schädel.
Als Kinder war es eine der "härtesten" Mutproben nachts, nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet in solch ein Gebeinhaus zu gehen.