AMD stellt Dual-Core-Opterons mit 2,6 GHz Taktfrequenz vor
Einen Tag bevor Erzkonkurrent Intel die Frühjahrsausgabe seines Entwicklerforums IDF Spring 2006 eröffnet, stellt AMD neue Opteron-Spitzenmodelle mit zwei Kernen und 2,6 GHz Taktfrequenz für Server sowie Workstations vor. Der Opteron 885 ist für Server mit vier oder acht Prozessorfassungen gedacht, der Opteron 285 für Workstations und kleinere Server mit zwei CPU-Sockeln. Der Opteron 185 für preiswerte Maschinen mit nur einem Doppelkern-Prozessor soll innerhalb der nächsten 30 Tage herauskommen; für diese Variante nannte AMD keinen Preis, während der Opteron 285 mit 1051 US-Dollar in der Preisliste steht und der Opteron 885 mit 2149 US-Dollar.
Große Server- und Workstation-Hersteller wie IBM, HP und Sun wollen die schnelleren Dual-Core-Opterons in ihre Geräte einbauen, Sun hatte den Opteron 285 in einer speziellen SE-Version bereits optional angeboten. HP offeriert die Doppelkern-Opterons bis zum Modell 275 in einer weiteren Spezialversion, die 68 Watt Thermal Design Power (TDP) aufnehmen soll.
Laut AMD-Pressemeldung sollen die neuen Opteron-Typen von der Leistungsaufnahme her im bisherigen Bereich bleiben, der bei den 2xx- und 8xx-Dual-Core-Standardmodellen 95 Watt umfasst. Die HE-Versionen begnügen sich mit nur 55 Watt und erreichen zurzeit maximal 2,2 GHz (x75). Die 1-Sockel-Doppelkerne Opteron 1xx sind mit 110 Watt TDP spezifiziert, ebenso wie der im Januar als erster 2,6-GHz-Doppelkern von AMD vorgestellte Athlon 64 FX-60.
Die Preisgestaltung der 1-Sockel-Prozessoren von AMD ist momentan etwas unklar, weil AMD die Preise für die Opteron-100-Baureihe nicht mehr veröffentlicht. Der erwähnte Athlon 64 FX-60 steht in der AMD-Preisliste zurzeit mit 1031 US-Dollar, kostet demnach also nur 20 US-Dollar weniger als der Opteron 285. Der Opteron 185 in Sockel-939-Ausführung dürfte schätzungsweise billiger sein als ein Athlon 64 FX-60. Die Sockel-939-Opterons laufen aber wiederum nicht in allen Desktop-PC-Mainboards, sondern setzen ein passendes BIOS voraus. Wegen günstiger Preise und angeblich hoher Übertaktungsfähigkeit haben die Sockel-939-Opterons große Beliebtheit bei PC-Bastlern erlangt, was schon zu Lieferengpässen geführt haben soll. Eigentlich zielt AMD mit den preiswerten Opterons aber auf den wachsenden Markt der kleinen Server, in dem Intel mit dem Dual-Core-Prozessor Pentium D agiert.
Noch sehr dünn ist das Angebot an Server-Mainboards mit PCI-X-Steckplätzen für Sockel-939-Opterons: Das Asus K8N-LR arbeitet nur mit Sockel-940-Opterons, lediglich das Supermicro H8SSL mit ServerWorks-Chipsatz ist für Sockel-939-Opterons ausgelegt. Das Foxconn NFPIK8AA-8EKRS für einen Sockel-940-Opteron bietet keine PCI-X-Slots, sondern nur solche für konventionelle PCI- und PCI-Express-Karten, ebenso wie das im Tyan-Barebone PX22 verbaute Tyan Tomcat K8E, der Single-Opteron-Server Sun Fire X2100 oder die Workstation Sun Ultra 20.
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