dr.olds hat geschrieben:
dr.olds hat geschrieben:
remington steele war ein schwacher bond
Meine Favoriten geordnet nach Qualität (beginnend mit dem besten):
1. Im Geheimdienst ihrer Majestät
- mit weitem Abstand
Gründe:
Durch das Intro mit Diana Rigg am Strand und das Finale (Attentat nach der Hochzeit) ist der Film insgesamt der emotional und psychologisch glaubwürdigste von allen.
Die Kampszenen sind überhöht stilisiert (+ unnatürlichen Sound-Effekten) dargestellt.
Offensichtlich eine Reminiszenz an oder zumindest ein Einfluß der Leone Italo-Western (Spiel mir das Lied vom Tod etc.).
Rein von der Action gibt es sicherlich spannendere Bond Filme.
Der Film sticht aber insgesamt (und nicht nur wegen des einmaligen Auftritts von Lazenby) atmosphärisch heraus.
2. Live and Let Die (Leben und Sterben lassen)
Moores erster Bond.
Gründe:
Diese schwarze New Orleans Gangster Szenerie plus der Vodoo Exotik plus dem überschäumenden Humor (Ironie ?) machen den Film besonders.
Immer wieder gern gesehen: die Krokodil-Farm !
Und dann die Musik:
Eben Live and Let Die von Paul McCartney.
Großartig finde ich auch die phänomenale Mischung aus Humor und Action bei der Rennboot Verfolgung (Sheriff Pepper !).
3. Dr. No
Gründe:
Liegen auf der Hand.
4. Feuerball
Gründe:
Liegen auf der Hand.
Die Connery Filme insgesamt rangieren (wie wohl bei vielen) ganz weit vorne und die habe ich alle bestimmt schon 5 mal gesehen.
Wenn ich nichts besseres vor habe, dann schaue ich die mir auch das sechste oder siebte mal an (Nostalgie pur).
Jedoch der häufig genannte Goldfinger ist nach meiner Einschätzung einer der schlechtesten überhaupt.
Gut, man kann sich den Film ansehen und dann mitreißen lassen.
Wenn man aber mal ernsthaft die Handlung analysiert, stellt man fest, dass dies wirklich der mit Abstand abstruseste und unlogischste Bond Film von allen ist.
Sicherlich: Fröbe macht eine gute Figur (auch wenn man die deutsche Brille absetzt).
Die Fort-Knox Sequenz ist allenfalls für dreijährige Kindergarten-Kinder plausibel.
Man lässt Goldfinger seelenruhig ans Gold und vertraut darauf, dass die "Bearbeitung" durch Herrn Bond, Frau Pussy Galore davon überzeugt, dass Betäubungs-Gas ihrer Flieger-Staffel gegen harmloses WC-frisch Spray auszutauschen.
Man nimmt eine wilde (kriegsähnliche) Metzelei mit dutzenden toten Soldaten in Kauf anstatt den Herrn Goldfinger einfach einzusacken.
Naja, und dann diese "Bekehrung" von Frau Pussy Galore durch Herrn Bond zur Hingabe ans männliche Geschlecht (im Stall bei den Pferden !) nach dem Motto "jede Lesbe muss nur mal einen richtigen Kerl treffen, dann kommt sie wieder ans richtige Ufer zurück", ist ja auch eher ein Schulungs-Video für angehende Vergewaltiger.
Von den neueren (nach Moore - wo ich mich auch nicht mehr ganz so gut auskenne - zwar alle wohl schon mal gesehen, aber ohne genaue Erinnerung) den Film mit Dalton und Maryam D'Abo (oder wie heißt die ?) und den Film mit "Remington" Brosnan wo er u.a. mit dem Panzer eine Stadtrundfahrt durch St. Petersburg macht.
Casino Royale fand ich persönlich vollkommen uninteressant und langweilig.
Der Aufbau - der Wechsel von Action- und Rahmenhandlung - war nach meinem Geschmack holprig.
Am Ende empfand ich die Ausschmückung der Romanze mit Eva Green als zu langatmig.
Ich hatte den Eindruck, hier wurde auf Krampf versucht eine Emotionalität (jenseits vom üblichen James Bond Knick-Knack) darzustellen in Anlehnung an Lazenby und Rigg in Im Geheimdienst ihrer Majestät.
Hier ist es jedoch dramaturgisch verunglückt.
Ganz allgemein:
Ich für mich fand die alten Bond Filme der 60er bis Ende der 70er Jahre selbst in der Urfassung (ohne Remastering) als optisch ansprechender als die neueren Bond Filme.
Insbesondere Casino Royale ist wieder ein Parade-Beispiel für das sich immer stärker ausbreitende Unwesen der digitalen Verschlimmbesserung.
Jeder Kinofilm durchläuft ja mittlerweile die digitale Ebene.
Und da gibt es so viele inkompetente Pfuscher, dass am Ende man dann auf Blu-Ray zwar eine technisch tolle Auflösung bekommt, jedoch gleichzeitig mit absaufendem Schwarz und Weiß durch inkompetente Kontrast-Manipulationen leben muss.
Das ist ein erheblicher Detailverlust welcher durch die nun höhere Auflösung auf Blu-Ray in keinster Weise ausgeglichen wird.
Der einzige "Gewinn" liegt in einer besseren Kantenschärfe auf großen Displays.
Die LCDs verschlimmern diese Schwarz (bei vielen LCDs eher dunkelgrau) und Weiß Absauf-Problematik zusätzlich.
Die meißten Durchschnitts-Konsumenten sind mittlerweile so darauf konditioniert (Pawlow und seine Hunde lassen grüßen), dass sie das für normal halten.
Obwohl ein Blick aus dem Fenster oder ein Spaziergang durch die Stadt oder den Wald zu unterschiedlichen Tageszeiten genügen sollte, um zu erkennen wie die Welt tatsächlich aussieht.
Die Bildqualität in vielen neueren Produktionen jenseits von Kantenschärfe geht wirklich immer weiter vor die Hunde.
Man muss sich in diesem Zusammenhang doch nur mal den neuen Schweiger Film Zweiohrküken ansehen.
Das hat ja nichts mehr mit Real-Film zu tun.
Wozu da Gagen an Schauspieler zahlen ?
Kann man dann doch gleich einen Zeichentrick-Film produzieren.
Obwohl klassischen Zeichentrick gibt es ja auch nicht mehr.
Das wird ja auch nur noch im Computer simuliert mit dem Effekt, dass alle einfarbigen Flächen tatsächlich platt aussehen.
In klassisch gemalten/gezeichneten Zeichentrick-Filmen haben/hatten einfarbige Flächen stets eine Plastitzität aufgrund der nie hundertprozentig identischen Deckung der physikalischen Farb-Auftragung.