Wenn man einerseits täglich auf diese Technik angewiesen ist und andererseits nicht weiß, wann man wieder "auf Draht" sein kann, dann ist das schon echt beschissen . Ich kann nichts dafür, dass heute so gut wie alles über das Internet läuft und ändern kann ichs auch nicht.

Neben der Tatsache, dass ich in vielen sowohl privaten als auch "beruflichen" (Uni) Angelegenheiten ausschließlich über E-Mails kommuniziere, Absprachen treffe, fachlich berate etc. kann ich dann auch erstmal von zu Hause aus nicht mehr in Bibliothekskatalogen recherchieren (ist ganz toll, wenn man gerade bei der Masterarbeit ist), kann nicht auf die von mir betreuten Online-Plattformen zu universitären Veranstaltungen zugreifen und diese natürlich auch nicht bearbeiten, bin Software-, Hardware- und Treiberproblemen hilflos ausgeliefert und da schließlich dann auch noch das Telefon ganz wegfällt, könnte ich dann auch nur noch mit schlechtem Empfang und für gutes Geld mit Familie, Freunden und Arbeitskollegen telekommunizieren. Und da ich kaum glaube, dass ich vor Februar oder März kaum mit dem Neuanschluss von Internet & Telefon rechnen darf, da ich es auch erst Mitte Januar überhaupt anmelden könnte, und auch nicht weiß, welcher Anbieter überhaupt noch zuverlässig ist und mich vielleicht ja mal nicht verarschen wird, fühlt man sich schon ziemlich ohnmächtig und teilweise vom Geschehen abgeschnitten. Natürlich: Trinken muss man deswegen nicht, aber trotzdem ist dieses Bild als Ausdruck meiner Verzweiflung durchaus geeignet.

Wie konnte ich nur ohne Internet, oder Handy oder PC existieren?

Und vor allem, wie konnte ich nur die Schule und die Berufsausbildung meistern ( in der Abschlussprüfung war nicht mal ein Taschenrechner erlaubt )?...

Klar, die Zeiten ändern sich, aber dass man komplett vom PC abhängig ist, will mir nicht in den Kopf!

@ReCoN,

es ist ein Jammer, du siehst einer vernichtenden Tragödie ins Auge und blickst erstarrt und untätig in deine nahe Zukunft ...

Konnte ich auch, nur dann hat sich alles - anscheinend anders als bei dir - um mich herum geändert.


Wie kommuniziere ich mit den Freunden und Familienmitgliedern, die nicht an meinem Studienort wohnen? Wie werde ich von meinem Arbeitgeber (Uni) beispielsweise über anstehende Aufgaben oder neue Vertragsunterlagen informiert? Woher bekomme ich Informationen über das aktuelle Geschehen an der Uni (Wahlen, Info-Veranstaltungen usw.)? Wie recherchiere ich Literatur (vor allem für mein Studium)? Woher bekomme ich wichtige Formulare, Vodrucke - und speziell an der Uni - Studienordnungen, fächerspezifische Bestimmungen und Vorlesungsverzeichnisse? Wie kann ich Preise (z. B. für Elektronik-Artikel) vergleichen und wo kann die verglichenen Artikel bestellen? Woher bekomme ich Updates für mein Betriebssystem, Virenscanner, Spiele, Treiber etc. und wo bekomme ich vor allem Hilfe bzw. Problemlösungsangebote für das Gerät, das ich benutze (PC)? Wo finde ich wichtige Adressen (z. B. Ärzte, Bankautomaten, Postfilialen, (Super-/Elektronik-)Märkte etc.)? Wie kann ich individuelle Zug- und Busfahrpläne und Öffnungszeiten einsehen? Wie kann ich meinen Kontostand einsehen oder Überweisungen tätigen ohne jedes Mal mehrere Kilometer fahren zu müssen? Wie kann ich in diesem Forum schreiben???

Auch, wenn ich nicht in allen Dingen von Internet und Telefon abhängig bin, so sind es doch so viele, dass ich bei dem wochenlangen Wegfall von beidem im Alltag mit direkt spürbaren Einschränkungen konfrontiert sehe! Ich kann dich/euch nur beglückwünschen, dass dies bei dir/euch anders ist. Vielleicht liegt das aber auch einerseits daran, dass wir jetzt eben einerseits das Jahr 2011 haben und ich mich andererseits in der (Aus-)Bildungsphase befinde, was sich von der Situation von langjährigen (und sesshaft gewordenen) Berufstätigen (mit klarem Tätigkeitsfeld und einer sichereren und besseren Finanzsituation) oder Rentnern/Pensionären unterscheidet.


Ich weiß zwar nicht, was die Ironie (oder ist es gar Zynismus) soll, aber als routinierter Rentner bzw. Pensionär, der das Ausbildungs- und Arbeitsleben bereits irgendwann in grauer Vorzeit hinter sich gelassen hat und finanziell versorgt ist, so über die Situation eines jemanden zu sprechen, der sich im Jahre 2011 in der nicht nur finanziell schwierigen (in meinem Fall: universitären) Ausbildungsphase befindet und (auch hinsichtlich des Arbeitsmarkts, der zudem permanente Mobilität fordert) von den neuen (Kommunikations-)Technologien abhängt, zeugt weder von Verständnis noch von geistig-moralischer Reife.

Ich sagte ja bereits, dass sich die Zeiten geändert haben.

Um Dir nur mal nen kurzen Abriss über meine Ausbildungszeit ( wir schrieben das Jahr 1979 ) zu geben:
Alles was nur irgendwie nach Computer aussah ( C64 oder Sinclair ) war für mich als Azubi mit dem fürstlichen Salär von 450 DM so erreichbar wie der Mars.
Alles, was ich zur meiner Ausbildung an theoretischem Wissen benötigte, war in irgendwelcher Fachliteratur festgehalten, die zwar einerseits richtig Geld kostete, aber andererseits auch nicht wegen technischer Umwägbarkeiten ausgefallen ist.
Wenn ich irgendeine Besorgung machen wollte, dann mit dem Fahrrad, zu Fuss, oder wenn noch Geld für Sprit übrig war, mit dem Moped ( allerdings nutzte ich das primär um zum Arbeitsplatz zu kommen ).

Meine ersten Computerkenntnisse erwarb ich mir im Alter von stolzen 21 Jahren und 2 Jahre drauf hatte ich meinen ersten eigenen C 64, der hatte aber damals in der Ausrüstung immerhin auch noch 1000 Mark gekostet und das wollte bei der Bundeswehr als Obergefreiter erst mal verdient sein.

Dass ich jetzt in einer Position bin, in der ich mir nicht gerade Gedanken über den Monatsletzten machen muss, habe ich einer steten Weiterbildung zu verdanken und der Tatsache, dass ich mittlerweile einigermassen mit PCs umgehen kann.

Aber ums auf den Punkt zu bringen:
Mittlerweile sind viele Leute dermassen abhängig vom www, oder der Funktelefonie, dass es schon fast beängstigend ist, welche Macht z.B. ein Provider wie in Deinem Fall ausüben kann.
Allerdings sind wir teilweise auch selber dran schuld, weil wieder ein Grossteil der Leute jeden von der Werbeindustrie als Nonplusultra angepriesenen Furz, haben muss.
Und so werden etwas "fortschrittsresistentere" Menschen mit auf diese Schiene gezwungen.

Gruss
Fuxe

So erste schlimme Phase Meisterschule hab ich hinter mir

Noten noch einigermaßen gerettet, damit kann ich leben.

Jetzt mach ich erstmal 2 Wochen lang rein GARNIX

Glückwunsch und Respekt!

Danke...hab mir zwar nen etwas besseren Durchschnitt als 2,8 gewünscht, aber für mich ist das nicht machbar.
Das ganze ist auch echt nicht ohne, aber was zählt ist am Schluss der Meisterbrief in der Hand, nach den Noten fragt da eh keiner mehr.

Aber in Chemie wirds langsam eng, das geht mal garnicht

Dann setz´ Dich mal auf den Hosenboden....

Das Fach ist der letzte Mist, braucht kein Schwein

Mir ist nicht so ganz klar warum ich als Braumeister wissen muss, wie und an wen irgendwelche Elektronen abgegeben werden.
Das ist mir Jacke wie Hose.

Viel wichtiger ist zu wissen dass das farblose Triphenyl-Tetrazoliumchlorid durch Oxidoreduktase und dem entsprechendem Co-Enzym zum rotgebfärbten Formazan reduziert wird.

Ich wollte dich mit meinen Bemerkungen nicht kränken, sondern dich aus deiner Weltuntergangs-Stimmung herausreissen und dich ermuntern, etwas zu unternehmen um den Schaden zu minimieren.
Du lebst in einem der hochentwickeltsten, zivilisiertesten, friedlichsten und sozialsten Land der Welt und ich kann mir nicht vorstellen, daß man sich da kurzfristig keinen Ersatz für einen unverschuldet verlorenen Internetanschluß schaffen kann.
Für viele deiner angeführten Probleme gibt es auch in der heutigen Zeit Möglichkeiten zur Überbrückung, die allerdings unbequem und zeitaufwändig sind und Geld kosten.
Ich habe in meinem Leben gelernt, unvermeidliche Tiefschläge anzunehmen und anstatt in Hilflosigkeit zu verfallen sofort aktiv zu werden, um Schritt für Schritt wieder einen erträglichen Zustand zu erreichen.
Leider hat uns alle die rasante technologische Entwicklung in den letzten Jahrzehnten zu einer fast unerträglichen Abhängigkeit und Bequemlichkeit geführt und gerade die junge Generation steht dem ziemlich hilflos gegenüber.
Nur wenige machen sich Gedanken darüber, ob alle diese "Segnungen" das Leben schöner und lebenswerter machen.
Über meine finanzielle Versorgung möchte ich mich hier nicht näher äußern, sie ist sicher nicht so rosig wie du vielleicht denkst.
In dieser Zeit, in der man Jung gegen Alt aufwiegelt ist nichts sicher, schon garnicht die Altersversorgung und Betreuung älterer Menschen. Dies wirst du auch einmal erleben.
Deine Anmerkung über meine geistig-moralische Reife verzeihe ich dir großzügig, weil du in Unkenntnis meiner Person darüber kein Urteil abzugeben in der Lage bist.
Verbringe die kommenden Feiertage in Frieden und in Zuversicht auf die Lösung deiner Probleme.

Gruß magic

Fazit: fününü

Die Verbindung von Inhalt (herunterspielende Ironie) und Stil (Auslassungspunkte, Emoticon) deiner Äußerung konnten das zwar nicht vermuten lassen, aber ich werte einfach mal vor allem deinen zweiten Beitrag und vergesse den Rest.


Man hat sicherlich viele Möglichkeiten (auch ein Kennzeichen unserer Zeit), nur wollen diese aufgrund ihrer oft "nachhaltigen" Konsequenzen gut überlegt sein. Auf meine Situation bezogen heißt das Folgendes:

1. Da ich auf Grund des sich nähernden Endes meines Studiums und der ungewissen Situation danach in der aktuellen Wohnung - wahrscheinlich - nicht mehr länger als 6 Monate wohnen werde, kommt ein Vertragsabschluss mit meiner Unterschrift über 12 oder wohl eher 24 Monate (= Normalfall) nicht in Frage, denn wie schwer es ist, vor Ende der Mindestvertragslaufzeit herauszukommen, habe ich vor ein paar Jahren selbst erleben dürfen, als sich mein damaliger Mitbewohner aus dem Staub machte und ich daher die alte Wohnung (wohne mittlerweile in der dritten Wohnung) mangels Nachmieter aufgeben musste, was aber für Arcor kein Grund war, mich aus dem Vertrag früher zu entlassen: Vielmehr "durfte" ich dann noch schön 6 Monate weiterzahlen (etwa 30-40€ monatlich), obwohl ich bereits woanders eingezogen war und den dortigen Internetanschluss nutzen und mitbezahlen musste. Ich müsste in meiner jetzigen neuen Wohnsituation also meine neue Mitbewohnerin, die definitiv noch länger in der Wohnung bleiben wird, dazu bewegen, einen Vertrag zu unterschreiben, zwingen kann ich sie natürlich nicht.
   
   
2. Weiterhin stellt sich die Frage: Welcher Anbieter ist überhaupt noch vertrauenswürdig und verlässlich? Welcher erzählt nicht wieder das Blaue vom Himmel und hält nachher nicht ein, was er verspricht und/oder zieht alles in die Länge? Auch beispielsweise in diesem Fall hatte sich damals Arcor hervorgetan, die mir als x-ten Anschlusstermin den 24. Dezember (!) von 08:00-16:00 Uhr per Schreiben mitteilten. Und? Richtig: Keiner kam! Aber das nur als Detail zum generellen Umgang mit Kunden. Wichtig ist mir schließlich auch die Erbringung der versprochenen Leistungen, also beispielweise nicht irgendeine DSL-Geschwindigkeit unter 16.000, sondern kompromissloses DSL 16.000, wenn man es bestellt hat. Und all das kann einem aber vorher wieder niemand sagen, da es heutzutage schon wieder regionale Unterschiede gibt, so dass beispielsweise 1&1 in Stadt A der letzte Dreck, in Stadt B aber akzeptabel ist. Nach meinen Befragrungen von Kollegen gibt es zwar schon einige Tipps, grundsätzlich gabs aber immer wieder Knackpunkte, sei es bei der Leistung, beim Anschluss, beim Service oder sonstwo. Man ist also gezwungen, ins kalte Wasser zu springen und dann abzuwarten, was passiert.
   
   
3. Hinzu kommt schließlich noch die "Hiobsbotschaft" des Studentenwerks, in der zu lesen ist, dass auf Grund des Wechselvolumens von ca. 1.500 Kunden des T-Systems-Ablegers, der jetzt 2 Wochen vor der Abschaltung allen Kunden gekündigt hat, der Wechsel "zur Telekom oder zu einem anderen Anbieter" inklusive der "Einrichtung aller Neuanschlüsse i. d. R. bis zu 4 Wochen in Anspruch nehmen kann". Und unter "in der Regel" kann man wohl "mindestens" verstehen.

Richtig, ich sehe da z. B. die "Surfsticks", die langsam, teuer und oft dann auch wieder mit einer Mindestvertragslaufzeit verbunden sind, und wenn nicht, dann kommen "einmalige Anschlussgebühren" von 25€ hinzu, so dass man für einen Monat Internet-Nutzung (ohne Telefon) mal schnell 50€ zahlen müsste.




Auch ich bin kein Anhänger der "Generation", die einfach jede Neuerung mitmacht, nur weil sie neu ist - weshalb ich beispielsweise auch nicht bei Facebook bin, um dort andere darüber zu informieren, dass ich gerade auf dem Klo bin, weshalb ich weiterhin mangels mir bekannter alltagspraktischer Innovationen auch weiterhin Office 2003 nutze und keinen Grund für die Anschaffung von Office 2007 oder 2010 sehe, weshalb ich schließlich auch kein Smartphone nutze, das man heute ja angeblich "braucht". Interessant in diesem Zusammenhang finde ich übrigens auch die ZDFzoom-Reportage "Hilfe, ich bin nackt!"

Fuxe formuliert es meiner Ansicht nach auch treffend:


Hinzu kommen dann noch solche Sachen wie "Weihnachten wird unterm Baum entscheiden" (MediaMarkt), durch die dann auch noch so etwas wie Weihnachten als wettbewerbsorientiertes Fest des Konsums der allerneuesten Unterhaltungselektronik zu definieren versucht wird, was auch ohne die religiöse Bedeutung des Festes zu beachten einfach nur ekelerregend ist.


Den Glauben habe ich doch auch schon lange verloren und hoffe daher auch einfach nur noch dann zu sterben, wenn es mir noch so gut geht, dass ich mein Leben finanzieren kann, dass ich mich selbst versorgen kann und dass ich geistig noch so fit bin, dass ich weiß, wer ich bin und wer die Menschen um mich herum sind.


Richtig, daher bezog sich mein Urteil auch auf Inhalt sowie Art und Weise deiner Äußerungen, die für mich immer ein Zeugnis der Verfasstheit des Autors ablegen, das sich durch andere Äußerungen natürlich noch verändern mag und es hier wohl auch getan hat.


Danke! Auch dir wünsche ich eine friedvolle und erholsame Weihnachtszeit.

Frohe Weihnacht...

Dir, den ganzen Forumsmitgliedern und dem Forenteam auch.

Feiert schön und lasst es euch gut gehen.

LG
Fuxe