Macht nix, ist ja sowieso Offtopic....

Rechtsstaatlich ist z.B., daß nur bestraft werden kann was zweifelsfrei nachgewiesen wird – und das ist leider häufig nur ein Teil des Vorgefallenen.
Rechtsstaatlich ist auch eine eingehende Prüfung, welche jedoch eine erhebliche Zeitspanne zwischen Tat und Urteil mit sich bringt, was einer Einsicht beim Täter nicht unbedingt förderlich ist ...
Bestrafung durch finanzielles Haftbarmachen funktioniert dort nicht, wo Täter „ganz unten“ in der sozialen Hierarchie angesiedelt sind.
Denen kann man nicht mehr viel wegnehmen – und das lernen sie schnell.




Vollkommen richtig – nur bei solchen Fällen von Gewaltkriminalität, über die wir hier reden, haben wir es selten mit wirklich funktionierenden geschweige denn harmonischen familiären Strukturen zu tun.

Ich lass' jetzt einfach auch mal das aus, was mir unangenehm ist



So, weil also die Verhältnisse nicht so sind, wie ich (der "Staat", also wir alle) sie mir wünsche, verzichte ich darauf, die Verhältnisse so zu verändern (so steuernd einzugreifen, dass eine Veränderung zumindest möglich erscheint), dass die Ziele, die ich als wünschenswert ansehe, vielleicht erreicht werden können?

Das erscheint mir zumindest sehr suspekt, dann könnte man, resignierend, ja schon im Vorfeld aufgeben: Kriminalität gibt es, gab es, wird es immer geben <schulterzuck>, also fange ich erst gar nicht an, regulierend einzugreifen.

Wer Elterngeld und Kindergeld (von uns allen aufgebracht) kassierte, jedoch nicht für eine sozialverträgliche Sozialisation sorgte, sollte im Falle einer gegen die Gemeinschaft oder die Unversehrtheit eines Einzelnen gerichtete Tat verpflichtet sein, nachträglich für diese Sozialisation sorgen zu müssen und für einen angemessenen Ausgleich des angerichteten Schadens zu sorgen.

Alles andere ist für mich eindeutig eine Bevorteilung des straffällig Gewordenen, dem ja seine - ach so traurige und traumatische Kindheit - auf Kosten des Opfers zurzeit strafmindernd angerechnet wird.

Die Position des Opfers muss mMn entschieden aufgewertet werden!

Resignieren sollten wir (und auch der Staat) natürlich nicht.
Die Maßnahmen sollten jedoch möglichst zielführend sein.
„Konsequente Strafverfolgung“ oder „härterer Bestrafung“ sind zwar populär und werden (wie im aktuellen Beispiel Roland Koch) von Politikern gern populistisch ausgeschlachtet.
Die Praxis zeigt, daß sie nicht zu einer niedrigeren Kriminalitätsrate führen.

Sozialisierung kann nicht per Dekret vermittelt werden, sie muß Tag für Tag von Eltern, Schule und Gesellschaft vorgelebt werden. Es kann nur eine moralische Verpflichtung zur Sozialisierung geben – keine juristische.
Dies hängt wiederum stark mit der Perspektive des Einzelnen und der Familien zusammen.
Fakt ist, daß es in einer kapitalistischen Gesellschaft auch trotz „äußersten Aufwand“ zwangsläufig immer Verlierer geben wird. Daß die irgendwann resignieren, ist menschlich und unvermeidlich.

Gewaltkriminalität wird tagtäglich in den Medien thematisiert – und wie ich finde – viel zu sehr dramatisiert.
Viel schlimmer finde ich die Kriminalität, die meist im Verborgenen stattfindet und noch dazu häufig ungestraft bleibt.
Beispiel Sachsen LB: Das katastrofale Versagen der Finanzaufsicht mit dem ehemaligen Finanzminister und derzeitigen Ministerpräsidenten Milbradt an der Spitze wird den Freistaat Sachsen (und damit den Steuerzahler) Milliarden kosten.
Diese Geld wird mit Sicherheit in vielen an aktiver Kriminalitätsprävention beteiligten Bereichen wie Kultur, Sport, Kinderbetreuung, Sozialarbeit usw. fehlen.
Damit ist bereits heute die Saat für eine negative Sozialprognose vieler Heranwachsender gelegt.
Das nenne ich staatliche Kriminalitätsförderung!

Welche Praxis meinst du? Hast du dafür Belege? (Die offensichtlich nicht aus Deutschland stammen können, hier wird seit mindestens 40 Jahren eine "weiche Welle" gefahren, die eindeutig die Rechtsbrecher bevorteilt).

Dass es eine Bereicherungskriminalität "unserer" ReGIERenden gibt, die nicht verfolgt wird, bestreite ich nicht, eben sowenig die Konzeptionslosigkeit derjenigen, die an der Macht bleiben wollen und sich deshalb populistisch äußern. Bemerkenswert finde ich in diesem Zusammenhang, dass "Tante" Münte es für unangemessen gehalten hat, Parteien und Politiker an Wahlkampfaussagen zu messen, das sagt alles über das Gesocks!

Das "Gesocks" nutzt halt Einfalt und menschliche Schwäche seiner Wählerschaft geschickt zu seinen Gunsten aus.

Das ist die Krux der Demokratie.

Zum Thema Jugendgewalt werden heute abend bei Anne Will die Politiker Steinmeier und Beckstein ihre Sprechblasen absondern.
Zugegen sind außerdem 1 Arzt und Schauspieler (!?), 1 Kriminologe und 2 Sozialarbeiter.

Viel Spass !

also im endeffekt ALLES schauspieler ohne echte meinung und fundierte kenntnisse

@Ben:

Richtig.
Mich würde allerdings interessieren, was der Aussenminister bei der Innenpolitik zu sagen hat....

Oder ist das das letzte Aufgebot einer SPD, die das S ( für sozial ) am liebsten aus ihrem Namen streichen würde?

Gruss
Fuxe

die worte SOZIAL und GERECHTIGKEIT kann man in unserer aktuellen BRDDRNSDAP wohl getrost weglassen

Das ist wohl wahr.

Ich kann mich noch an die "ich bin gegen Alles"- Mentalität der Ur- Grünen erinnern, die dann spätestens unter Fischer und Trittin einem dermassen widerlichen Opportunismus gewichen ist....

Aber ist schon was dran: Gib einem Menschen Macht und Du erkennst seinen Charakter.

Gruss
Fuxe

Achtung, nun wird es immer abstruzer :

Schäuble sieht Gewaltkriminalität als Argument für Vorratsdatenspeicherung

http://www.heise.de/newsticker/meldung/101345

Ich frage mich ernschaft, für wie hirnamputiert Schäuble die deutsche Bevölkerung hält...

Das Schaffen unserer "Sicherheits"politiker wird immer konfuser. Erst bremst Schäuble bei der Verschärfung des Jugendstrafrechts und jetzt das.

Der Mann muss unter hochgradiger Schizophrenie leiden...

Gruss
Fuxe


btw:
Ich stelle sehr erfreut fest, dass diese Diskussion, obwohl sie politisch geprägt ist, in recht angenehmen Ton verläuft.
Weiter so!

Was mir am meisten Angst macht ist,

a. )das man die Idee der VDS überhaupt getraut hat öffentlich auszusprechen.
b.) trotz der dunkelen Kapitel der deutschen Geschichte und den Verbrechen an seinem Volk durch ähnlicher Methoden.
c.) das demokratsiche Instrumente und Mechanismen der Judikative wie Bundesrat und Bundestag und Bundespräsident versagt haben, sondern breitwillig eingewillgt haben.

Fazit für mich.

In diesem Land wird alles abscheuliche nicht mehr gänzlich unmögllich sein.
Nicht die wahren Feinde von Volk und Vaterland, werden sträfliche Züchtigung erfahren.

Noch ein Beispiel für unsäglichen Lobbyismus, sponsored by Hannoversche Leben u.a.

http://www.stern.de/wirtschaft/finanzen ... eid=603694