Lilien hat geschrieben:
@Vancouverona:
Du schreibst "Möglichst geringer Jitter bei der Aufzeichnung", erwähnst
die anderen Fehlerwerte (PIE, PIF (POF) aber nur indirekt.
Hast Du die Erfahrung gemacht, dass schlechte Jitter Werte einen
wesentlichen (Lebensdauer begrenzenden) Faktor darstellen?
Bei der Abspielkompatibilität in SA Laufwerken erscheint mir der
Einfluss des Jitter nicht unerheblich, aber bei der Archivierung wären
mir PIE/PIF erst einmal wichtiger.
Du hast natürlich recht. Die anderen Fehlerwerte sind natürlich nicht unwichtiger als der Jitter. Ich habe gerade gesehen, daß ich das völlig vergessen habe zu beschreiben und daß Du der einzige bist, dem das aufgefallen ist.
Mir ging es darum, darzustellen, daß die Reduktion der Brenngeschwindigkeit bei modernen Brennern oftmals nicht mehr zu einer deutlichen Reduktion der Fehlerwert führt, wohl aber zu einer Verbesserung der Jitterwerte. Daher
archiviere ich mit reduzierter Brenngeschwindigkeit. Dies kann die Wahrscheinlichkeit, daß die Datenträger auf dem Nachfolgegerät in nn Jahren problemlos lesbar sind, deutlich erhöhen.
Bei meinen Liteons (DH-20A4P) und Verbatim-Rohlingen (MCC004 (MiT), YUDEN000 T03) macht die Reduktion der Brenngeschwindigkeit im Schnitt zwischen 10 und 20% bei den Fehlerwerten aus (auf bereits sehr niedrigem Niveau) und 0.5-1 Prozentpunkte beim Jitter (der besonders bei den "T03" bei 16x Bränden um 9% herum liegt!!)
Sandmann-DVDs aus dem Kika für meine Kinder brenne ich dagegen mit 16x, weil die eh Verschleißartikel sind. Da ist mir dann auch aus Qualitätssichtpunkten egal, welche bedruckkbaren Rohlinge genommen werden. Andererseits gehören "Printable" MCC004 nicht gerade zu den teuersten Rohlingen
Haben wir jetzt alle Aspekte des Brennvorgangs beim Archivieren berücksichtigt?
Wenn ja, dann sollten wir nun die Diskussion über die Alterskontrolle der archivierten Rohlinge führen.
Ich orientiere mich an den folgenden Leitlinien:
- Nach dem Brennen (und Bedrucken) wird ein Testscan gemacht.
- Im jährlichen Abstand wird der Testscan wiederholt und mit den vorherigen Scans verglichen.
- Sind die Abweichungen gering und bleiben deutlich unterhalb der im Standard erlaubten Grenzwerte (PIE<=280, PIF <= 4) ist alles OK.
- Werden die Grenzwerte erreicht, wird der Rohling neugebrannt.
- Wenn die Tendenz zwischen dem vorletzten Scan und dem aktuellen Scan bis zum nächsten Scanzeitpunkt fortgeschrieben wird und dabei eine Überschreitung der Grenzwerte droht, wird ebenfalls neu gebrannt.
- Bei einem Brennerwechsel wird ein archivierter Rohling - wenn möglich - einmal mit dem alten und einmal mit dem neuen Brenner gescannt, um das Ergennis des neuen Brenners besser einschätzen zu können.
Auch hier: Ich habe bestimmt wieder irgendetwas übersehen. Aber dafür seit ihr ja da.
Bisher habe ich noch keinen archivierten Rohling verloren, mein ältester Rohling ist aber auch nur aus 2003.