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BeitragVerfasst: Dienstag 1. April 2008, 17:18 
Brennmeister ehrenhalber
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Hatte mich damals in meinem jugendlichen Leichtsinn als Offiziersanwärter gepaart mit Studium beworben, ich wurde aber von den Psychologen aussortiert.

Jetz seh ich auch nichmehr ein warum ich da noch hinsollte. Die können mich noch bis nächstes Jahr im April ziehen (dann bin ich 23) und meine Ausbildung endet offiziell im Februar (bin in 2 Monaten schon fertig wegen verkürzen), mal sehn ob sie es in der Zeit hinkriegen. Sonst beruf ich mich halt auf deren Psychologen oder versuch mich wegen Krankheit ausmustern zu lassen.
Ich seh jedenfalls nicht ein warum ich dahin soll, da kann ich meine Zeit auch besser rumkriegen.



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BeitragVerfasst: Dienstag 1. April 2008, 20:43 
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ReCoN hat geschrieben:
Das Verschießen von Schreckschussmunition in die Luft und zum Spaß ist nur schwer vergleichbar mit einer lebensbedrohlichen Konfliktsituation, in der man eine Waffe mit scharfer Munition gegen einen anderen Menschen einsetzen muss, wobei gleichzeitig das eigene Leben bedroht wird.


Auch mit einer SSW kannst Du ohne Weiteres in eine lebensbedrohliche Situation kommen.

Und was ein/e grosskalibrige/r Schreckschussrevolver/ Pistole auf kurze Distanz ausrichten kann, weiss ich aus eigener ( allerdings aus Notwehr geborener ) Erfahrung.
Zur scharfen Waffe fehlt da nur noch ganz wenig.

Ausserdem gibt es zum Militärdienst haufenweise Alternativen ( z.Bsp. Rettungsdienst, Feuewehr, THW ).
Es ist ja nicht so, dass jemand zum Waffendienst gezwungen wird.

Gruss
Fuxe



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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 02:14 
Brennmeister
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Fuxe hat geschrieben:
ReCoN hat geschrieben:
Das Verschießen von Schreckschussmunition in die Luft und zum Spaß ist nur schwer vergleichbar mit einer lebensbedrohlichen Konfliktsituation, in der man eine Waffe mit scharfer Munition gegen einen anderen Menschen einsetzen muss, wobei gleichzeitig das eigene Leben bedroht wird.


Auch mit einer SSW kannst Du ohne Weiteres in eine lebensbedrohliche Situation kommen.

Und was ein/e grosskalibrige/r Schreckschussrevolver/ Pistole auf kurze Distanz ausrichten kann, weiss ich aus eigener ( allerdings aus Notwehr geborener ) Erfahrung.
Zur scharfen Waffe fehlt da nur noch ganz wenig.


Das ist mir natürlich klar, es ging mir nur allgemein darum, in welcher Situation und mit welcher Absicht man eine Schreckschusspistole benutzt. Dass damit noch andere Sachen als harmloses Silvestergeballer möglich sind, steht außer Frage. Aber mir ging es um die Mentalität, mit der jemand eine Vogelschreck in die Luft schießt oder das Leben eines anderen Menschen beenden will. Da bestehen doch noch gewisse Unterschiede.

Nur was meinst du genau damit, dass man auch mit einer Schreckschusswaffe in eine lebensbedrohliche Situation kommen kann? Meinst du im Streit?


Fuxe hat geschrieben:
Ausserdem gibt es zum Militärdienst haufenweise Alternativen ( z.Bsp. Rettungsdienst, Feuewehr, THW ).
Es ist ja nicht so, dass jemand zum Waffendienst gezwungen wird.


Ich muss ehrlich gestehen, dass mir diese "freien" Alternativen damals und heute nicht bewußt waren und sind. Man wird doch durch den Staat automatisch zur Musterung zitiert, welche als einziges Ziel das Feststellen der Tauglichkeit für das Militär hat. Alternativen werden einem nur gewährt, wenn man eine mehrere Seiten lange Begründung schreibt, die dann erst noch geprüft werden muss. Andere entscheiden also darüber, ob meine Beweggründe ausreichend sind, um nicht zum Bund gehen zu müssen und den Dienst an der Waffe verweigern zu können. Dahinter steckt also doch ein gewisser Zwang, dem man nur durch eine hinreichende Argumentation und etwas Glück entgehen kann. Berichtige mich bitte, wenn ich falsch liege.



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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 06:46 
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ReCoN hat geschrieben:
Nur was meinst du genau damit, dass man auch mit einer Schreckschusswaffe in eine lebensbedrohliche Situation kommen kann? Meinst du im Streit?



Ich skizziere nur mal kurz einen hypothetischen Fall:

Silvester, Du hast grade Deine letzten Pyros verballert und Dein angesoffener, wegen Gewaltdelikten einschlägig vorbestrafter Nachbar fängt an Deinen Besuch anzupöbeln und tätllich zu werden. Es fallen ein paar dumme Sprüche, plötzlich kriegt der Kerl Verstärkung in Gestalt seiner messerschwingenden Verwandtschaft und bedroht Dich selbst mit dem Messer. Du warnst, schiesst einmal in die Luft- alles ohne Erfolg.
Also musst Du, da Du auch nicht die Möglichkeit zum Abhauen hast, gezielt schiessen....

ReCoN hat geschrieben:
Dahinter steckt also doch ein gewisser Zwang, dem man nur durch eine hinreichende Argumentation und etwas Glück entgehen kann. Berichtige mich bitte, wenn ich falsch liege.


Wenn Du ein paar Jährchen vor der Musterung bei einer HiOrg bist, kommt es gar nicht soweit...:)

Gruss
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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 18:18 
Brennmeister
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Fuxe hat geschrieben:
Ich skizziere nur mal kurz einen hypothetischen Fall:

Silvester, Du hast grade Deine letzten Pyros verballert und Dein angesoffener, wegen Gewaltdelikten einschlägig vorbestrafter Nachbar fängt an Deinen Besuch anzupöbeln und tätllich zu werden. Es fallen ein paar dumme Sprüche, plötzlich kriegt der Kerl Verstärkung in Gestalt seiner messerschwingenden Verwandtschaft und bedroht Dich selbst mit dem Messer. Du warnst, schiesst einmal in die Luft- alles ohne Erfolg.
Also musst Du, da Du auch nicht die Möglichkeit zum Abhauen hast, gezielt schiessen....



Ok, das ist jetzt natürlich schon sehr hypothetisch und damit sehr weit von der Realität entfernt. Erinnert mich ein bisschen an die Story, die mir Leute erzählt haben, die vor ein paar Jahrzehnten verweigern wollten und dann vor ein Moralgericht musste, wo ihnen erzählt wurde: "Sie gehen mit ihrer Freundin in einem Park spazieren und plötzlich springen 3 Russen mit geladenen MPs aus den Büschen hervor. Zufällig haben sie auch eine MP in der Hand. Was würden Sie tun?" Die Verweigerung wurde dann nur akzeptiert, wenn man in etwa sagte, dass man die Russen mit dem Gewehrkolben kampfunfähig schlägt oder so.

Davon abgesehen ballere ich selbst nie mit einer Pistole, weder an Silvester noch an einem anderen Tag, und besitze auch gar keine. Von daher muss ich mich gar nicht um eine Lösung der Frage bemühen ;) Ich hätte allerdings einen Alu-Baseballschläger zur Verfügung...


Fuxe hat geschrieben:
ReCoN hat geschrieben:
Dahinter steckt also doch ein gewisser Zwang, dem man nur durch eine hinreichende Argumentation und etwas Glück entgehen kann. Berichtige mich bitte, wenn ich falsch liege.


Wenn Du ein paar Jährchen vor der Musterung bei einer HiOrg bist, kommt es gar nicht soweit...:)


Nur welcher Jugendliche weiß das schon? Ich hab mir auch nie Gedanken darüber gemacht, genau wie über das ABI, und irgendwann stand es einfach vor der Tür. Vielleicht wäre es ja ganz gut, wenn der Staat einen schon mal früher im Leben über die individuellen Möglichkeiten informiert und einen nicht an einem bestimmten Zeitpunkt (absichtlich) vor vollendete Tatsachen stellt.



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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 19:07 
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ReCoN hat geschrieben:

Ok, das ist jetzt natürlich schon sehr hypothetisch und damit sehr weit von der Realität entfernt.


Hypothetisch ist leider daran nur der Ort und dass ich die Geschichte relativ allgemein gehalten habe.

ReCoN hat geschrieben:
Erinnert mich ein bisschen an die Story, die mir Leute erzählt haben, die vor ein paar Jahrzehnten verweigern wollten und dann vor ein Moralgericht musste, wo ihnen erzählt wurde: "Sie gehen mit ihrer Freundin in einem Park spazieren und plötzlich springen 3 Russen mit geladenen MPs aus den Büschen hervor. Zufällig haben sie auch eine MP in der Hand. Was würden Sie tun?" Die Verweigerung wurde dann nur akzeptiert, wenn man in etwa sagte, dass man die Russen mit dem Gewehrkolben kampfunfähig schlägt oder so.


Ach woher denn.
Das würde ich getrost als Seemannsgarn abtun, zumal Du diese Frage erst dann beantworten kannst, nachdem Du diese Situation hinter Dir hast....:afraid:
Abgesehen davon ist die Ausbildung bei der Bundeswehr keineswegs ein Killertraining.

ReCoN hat geschrieben:
Davon abgesehen ballere ich selbst nie mit einer Pistole, weder an Silvester noch an einem anderen Tag, und besitze auch gar keine. Von daher muss ich mich gar nicht um eine Lösung der Frage bemühen ;) Ich hätte allerdings einen Alu-Baseballschläger zur Verfügung...


Ich kann da auch mit ein paar ähnlichen Gemeinheiten aufwarten...:D


ReCoN hat geschrieben:

Nur welcher Jugendliche weiß das schon? Ich hab mir auch nie Gedanken darüber gemacht, genau wie über das ABI, und irgendwann stand es einfach vor der Tür. Vielleicht wäre es ja ganz gut, wenn der Staat einen schon mal früher im Leben über die individuellen Möglichkeiten informiert und einen nicht an einem bestimmten Zeitpunkt (absichtlich) vor vollendete Tatsachen stellt.


Tja, Informationen sind manchmal holpflichtig. Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt, über unseren hiesigen "Löschverein" um die BW rumzukommen, habe sie aber nicht genutzt.
Im Nachhinein betrachtet, war diese Entscheidung gar nicht mal so verkehrt.

Gruss
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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 19:35 
Brennmeister ehrenhalber

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Wenn ich denen von meinen Allergien (auch Heuschnupfen), Spreizfüßen mit sehr hohem Spann,.... und vlt noch Asthma erzähle, wollen sie mich auch weder beim Bund, noch als Zivi :D

Würde hier ein Krieg ausbrechen, was wäre mit all den Leuten, die nicht beim Bund waren? Dürften die nicht einmal mehr für ihr Vaterland kämpfen?



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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 19:37 
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MasterXXL hat geschrieben:
Würde hier ein Krieg ausbrechen, was wäre mit all den Leuten, die nicht beim Bund waren? Dürften die nicht einmal mehr für ihr Vaterland kämpfen?


Die kommen zum Volkssturm....:devil:

Aber mal im Ernst.
Wenns wirklich zum Verteidigungsfall kommt, werden erst mal die Reservisten einberufen.
Das sollte eigentlich genügen.

Gruss
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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 20:19 
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Fuxe hat geschrieben:
ReCoN hat geschrieben:

Ok, das ist jetzt natürlich schon sehr hypothetisch und damit sehr weit von der Realität entfernt.


Hypothetisch ist leider daran nur der Ort und dass ich die Geschichte relativ allgemein gehalten habe.


Hmmm ok, das wirft natürlich ein anderes Licht auf die Sache, wobei ich hoffe, dass das trotzdem nur ein Einzelphänomen war, ist und bleibt.


Fuxe hat geschrieben:
ReCoN hat geschrieben:
Erinnert mich ein bisschen an die Story, die mir Leute erzählt haben, die vor ein paar Jahrzehnten verweigern wollten und dann vor ein Moralgericht musste, wo ihnen erzählt wurde: "Sie gehen mit ihrer Freundin in einem Park spazieren und plötzlich springen 3 Russen mit geladenen MPs aus den Büschen hervor. Zufällig haben sie auch eine MP in der Hand. Was würden Sie tun?" Die Verweigerung wurde dann nur akzeptiert, wenn man in etwa sagte, dass man die Russen mit dem Gewehrkolben kampfunfähig schlägt oder so.


Ach woher denn.
Das würde ich getrost als Seemannsgarn abtun, zumal Du diese Frage erst dann beantworten kannst, nachdem Du diese Situation hinter Dir hast....:afraid:


Genau das ist es ja, diese Gerichte haben nur damals absichtlich solche Fragen gestellt, damit so gut keine Verweigerung abgesegnet werden konnte. Deshalb musste sich wohl auch die andere Seite Geschichten ausdenken.


Fuxe hat geschrieben:
Abgesehen davon ist die Ausbildung bei der Bundeswehr keineswegs ein Killertraining.


Davon bin ich bisher auch ausgegangen, allerdings geht es bei den "Gewissensgründen" um die grundsätzliche Möglichkeit, das potentielle Töten eines anderen Menschen, wozu man Stellung beziehen muss. Und bei Einsätzen der Bundeswehr ist natürlich nicht auszuschließen, dass es irgendwann mal zu einer Situation kommen kann. Auch wenn ein Soldat niemals die Waffe ziehen musste, muss er doch in bestimmten Situationen generell bereit dazu sein.


Fuxe hat geschrieben:
Tja, Informationen sind manchmal holpflichtig. Ich hätte auch die Möglichkeit gehabt, über unseren hiesigen "Löschverein" um die BW rumzukommen, habe sie aber nicht genutzt.
Im Nachhinein betrachtet, war diese Entscheidung gar nicht mal so verkehrt.


Ja, ich hätte mich wohl auch versucht zu informieren, doch in der Jugend denkt man einfach nicht daran, schon gar nicht in der aktuellen Zeit, und das sollte der Staat vielleicht berücksichtigen. Sowas könnte z.B. ähnlich gehandhabt werden, wie die von Schulen organisierten Fahrten in ein nahegelegenes Berufsinformationszentrum in der Mittelstufe.



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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 20:21 
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MasterXXL hat geschrieben:
Wenn ich denen von meinen Allergien (auch Heuschnupfen), Spreizfüßen mit sehr hohem Spann,.... und vlt noch Asthma erzähle, wollen sie mich auch weder beim Bund, noch als Zivi :D


Tja, ich hatte zum Zeitpunkt der Musterung auch schon Heuschnupfen, zusätzlich wurde noch ein leichter Beckenschiefstand (wohl auf Grund eines "Plattfußes") festgestellt und bekommen habe ich T2 :afraid:



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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 20:35 
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Hi Recon,

im grossen und ganzen liegst Du mit Deiner Meinung sicher nicht daneben. Allerdings gibt´s noch so ein- zwei Dinge, die mich persönlich noch etwas stören:

Ich war, wie Du weisst, 4 Jahre lang bei der Bundeswehr. Es galt z.B. bei der Waffenausbildung immer der Grundsatz, nicht zum Töten, sondern nur um kampfunfähig zu machen zu schiessen.
Für mich war und ist der Einsatz einer Schusswaffe immer noch das allerletzte Mittel, um einen Angriff auf mein Leben, oder das Leben eines mir nahestehenden Menschen abzuwehren.
Und leider schieben einige Zeitgenossen irgendwelche Gewissensgründe vor, um den vermeintlich unbequemen Dienst bei der Bundeswehr zu umgehen.
Deine Gewissensfrage müsste sich auch theoretisch den Polizeibeamten stellen, die im Streifendienst mit Sicherheit eher in die Situation kommen, eine Schusswafe einzusetzen zu müssen, als ein Wehrpflichtiger.

Ich kenne da persönlich so einen Scherenschleifer, der sich "aus Gewissensgründen" vor der Bundeswehr abgeseilt hat, um sich später beim BGS zu bewerben.

Gruss
Fuxe



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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 21:11 
Brennmeister
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Fuxe hat geschrieben:
Hi Recon,

im grossen und ganzen liegst Du mit Deiner Meinung sicher nicht daneben. Allerdings gibt´s noch so ein- zwei Dinge, die mich persönlich noch etwas stören:

Ich war, wie Du weisst, 4 Jahre lang bei der Bundeswehr. Es galt z.B. bei der Waffenausbildung immer der Grundsatz, nicht zum Töten, sondern nur um kampfunfähig zu machen zu schiessen.
Für mich war und ist der Einsatz einer Schusswaffe immer noch das allerletzte Mittel, um einen Angriff auf mein Leben, oder das Leben eines mir nahestehenden Menschen abzuwehren.


Und genau so sollte es auch sein!

Aber wie du selbst sagst, ist es auch das allerletzte Mittel, womit du die Möglichkeit des Tötens ja nicht ausräumst. Und darum geht es wohl bei der Gewissensentscheidung, um die vollkommene Ablehnung von Gewalt einschließlich der ultima ratio des Tötens. Wenn jemand, der bei der Bundeswehr trotz eines echten Gewissenskonflikts dienen muss, was ist dann, wenn er mal in eine Situation kommt, in der er töten muss, um sein eigenes Leben zu verteidigen und/oder andere zu beschützen?


Fuxe hat geschrieben:
Und leider schieben einige Zeitgenossen irgendwelche Gewissensgründe vor, um den vermeintlich unbequemen Dienst bei der Bundeswehr zu umgehen. Deine Gewissensfrage müsste sich auch theoretisch den Polizeibeamten stellen, die im Streifendienst mit Sicherheit eher in die Situation kommen, eine Schusswafe einzusetzen zu müssen, als ein Wehrpflichtiger.


Tja, es gibt leider immer Ausnahmen, das ist schade. Ich finde es genrell nur besser vorher über das, was man tun will/soll, nachzudenken, an statt blauäugig bei etwas mitzumachen, was man vielleicht gar nicht vor sich selbst verantworten kann. Und sicherlich müssten Polizeibeamte sich der Frage stellen, nur bin ich da nicht informiert, was man für den Polizeidienst für Voraussetzungen mitbringen muss, um aufgenommen werden zu können. So wie du es angedeutet hast, müssen Polizisten aber scheinbar nicht darüber nachdenken, oder? Und das ist auch das, was ich nicht verstehe: Jemand der zum Bund geht, muss eben nicht darüber nachdenken, was er später einmal im Dienst tun muss, er wird lediglich auf Grund körperlicher Merkmale für "tauglich" befunden, oder eben nicht. Pointiert könnte man sagen, dass jeder, der dumm wie Brot ist, zur Bundewehr gehen kann, wenn er nur in der geforderten körperlichen Verfassung ist. Ob sich das im späteren Militätdienst vielleicht noch negativ auswirkt, sei mal dahingestellt.


Fuxe hat geschrieben:
Ich kenne da persönlich so einen Scherenschleifer, der sich "aus Gewissensgründen" vor der Bundeswehr abgeseilt hat, um sich später beim BGS zu bewerben.


Jo, und das dürfte nicht passieren! Ich frage mich, wieso niemand mehr von seiner Verweigerung wusste, als er sich beim BGS beworben hat. :think:



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BeitragVerfasst: Mittwoch 2. April 2008, 23:05 
War schon ein paarmal hier

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Mahlzeit!

Damals im alten BM Forum hatte ich dazu noch etwas geschrieben.

Heute habe ich keine Lust mehr den selben Senf runterzulallen etwa warum:

Seit der Katastrophe damals in Erfurt sowohl die CDU wie auch die SPD gemäß eigener Reden eigentlich konsequenterweise gegen die Allgemeine Wehrpflicht sein müsste.

Auch heute noch sehr zwielichtiges wehrpflichtiges Gesindel wie z.B. Nazis in der BW rumhängen und man dank der Wehrpflicht nichts dagegen machen kann.

Der Zivildienst sehr hoch subventioniert wird vom Steuerzahler.

Der Einsatz von Zivis z.B. im Krankenhaus praktisch nie arbeitsplatzneutral ist.

Der "Kriegsdienstverweigerer" gar nicht berechtigt ist den Kriegsdienst zu verweigern.

Wehr und Zivildinst nichts anderes als Zwangsarbeit ist etc. etc.


Wer nicht hin will dem sei hier ein lustiger Tipp gegeben: Er möge etwas anstellen wo er eine Bewährungsstrafe von mehr als 12 Monaten aufgebrummt bekommt, dann wird er nicht eingezogen!
Ehrlich währt am längsten? Nicht unbedingt wie man sieht! Und die meisten Leute wo ich kenne haben noch nie in ihrem Leben wo ein Führungszeugnis vorzeigen müssen wo die Strafe drinnsteht.

Wir brauchen die Bundeswehr das ist doch klar, aber bitte mit freiwilligen wo dahinter stehen und nicht mit Zwangsrekrutierten wo die BW z.T. offenbar nur im Dauerrausch ertragen können, ja mein Gott mit solch unmotivierten Leuten könnten wir doch keinen Krieg gewinnen!

Wer nicht hin will -und sich dabei nicht strafbar machen will- kann mir gerne eine PM schicken ich hab da vor vielen Jahren mal was selbst gemacht - es hat bei mir 100%ig zur Ausmusterung geführt das bestätigen auch tausende andere wo den selben Weg gegangen sind! Wer nicht hin will muß auch nicht!

Ich habe fertig!


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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. April 2008, 18:31 
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Wohnort: in de Palz
Softice hat geschrieben:
Mahlzeit!

Damals im alten BM Forum hatte ich dazu noch etwas geschrieben.

Heute habe ich keine Lust mehr den selben Senf runterzulallen etwa warum:


Bild

Softice hat geschrieben:
Seit der Katastrophe damals in Erfurt sowohl die CDU wie auch die SPD gemäß eigener Reden eigentlich konsequenterweise gegen die Allgemeine Wehrpflicht sein müsste.


Funktioniert nicht, Stichwort "Bürger in Uniform".

Softice hat geschrieben:
Auch heute noch sehr zwielichtiges wehrpflichtiges Gesindel wie z.B. Nazis in der BW rumhängen und man dank der Wehrpflicht nichts dagegen machen kann.


Mit solchen Äusserungen wäre ich vorsichtig, da kannst Du ganz fix wegen Verleumdung an den Eiern gepackt werden und das ist nicht billig.

Softice hat geschrieben:
Der Zivildienst sehr hoch subventioniert wird vom Steuerzahler.


Beispiele? Fakten?

Softice hat geschrieben:
Der Einsatz von Zivis z.B. im Krankenhaus praktisch nie arbeitsplatzneutral ist.


Wie sollte er auch?
Aber Du kannst Dir mal ruhig darüber Gedanken machen, was passieren würde, wenn der Zivildienst abgeschafft würde.

Softice hat geschrieben:
Der "Kriegsdienstverweigerer" gar nicht berechtigt ist den Kriegsdienst zu verweigern.


Sondern?

Softice hat geschrieben:
Wehr und Zivildinst nichts anderes als Zwangsarbeit ist etc. etc.


Zivildienst ist zumindest mal Dienst an der Gemeinschaft. was ist daran auszusetzen?

Softice hat geschrieben:
Wer nicht hin will dem sei hier ein lustiger Tipp gegeben: Er möge etwas anstellen wo er eine Bewährungsstrafe von mehr als 12 Monaten aufgebrummt bekommt, dann wird er nicht eingezogen!


Wahnsinnig lustig. Und wenn Du anstatt zu einer Bewährungsstrafe dummerweise zu einer Geldstrafe verurteilt wirst?

Softice hat geschrieben:
Ehrlich währt am längsten? Nicht unbedingt wie man sieht! Und die meisten Leute wo ich kenne haben noch nie in ihrem Leben wo ein Führungszeugnis vorzeigen müssen wo die Strafe drinnsteht.


Und das rechtfertigt Deiner Meinung nach, eine Straftat zu begehen?

Softice hat geschrieben:
Wir brauchen die Bundeswehr das ist doch klar, aber bitte mit freiwilligen wo dahinter stehen und nicht mit Zwangsrekrutierten wo die BW z.T. offenbar nur im Dauerrausch ertragen können, ja mein Gott mit solch unmotivierten Leuten könnten wir doch keinen Krieg gewinnen!


Da Wehrpflichtige grundsätzlich nicht zu Kampfeinsätzen befohlen werden können, erübrigt sich die Frage der Motivation von selbst. Abgesehen davon bringt eine Pauschalisierung aller Wehrpflichtigen absolut nichts.

Softice hat geschrieben:
Wer nicht hin will -und sich dabei nicht strafbar machen will- kann mir gerne eine PM schicken ich hab da vor vielen Jahren mal was selbst gemacht - es hat bei mir 100%ig zur Ausmusterung geführt das bestätigen auch tausende andere wo den selben Weg gegangen sind! Wer nicht hin will muß auch nicht!


Da bringt ein Gespräch mit dem örtlichen Feuerwehr- oder THW- Leiter wohl mehr.

Softice hat geschrieben:
Ich habe fertig!


Gut.

Gruss
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BeitragVerfasst: Donnerstag 3. April 2008, 19:34 
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Fuxe hat geschrieben:
Softice hat geschrieben:
Der Einsatz von Zivis z.B. im Krankenhaus praktisch nie arbeitsplatzneutral ist.


Wie sollte er auch?
Aber Du kannst Dir mal ruhig darüber Gedanken machen, was passieren würde, wenn der Zivildienst abgeschafft würde.


Oh ja, darüber sollte man wirklich mal nachdenken! Der Betrieb, bei dem ich gearbeitet habe, funktionierte quasi nur noch richtig, wenn immer Zivis eingestellt wurden. Und dass die dort wirklich händeringend Unterstützung brauchten, wurde mir durch eigene Erfahrungen bestätigt.


Fuxe hat geschrieben:
Softice hat geschrieben:
Wehr und Zivildinst nichts anderes als Zwangsarbeit ist etc. etc.


Zivildienst ist zumindest mal Dienst an der Gemeinschaft. was ist daran auszusetzen?


So habe ich das auch gesehen. Und selbst, wenn man es unbedingt so sehen will, dass man gezwungen wird, Menschen zu helfen, die schwächer und nicht so gesund sind, wie man selbst, dauert diese "Zwangsarbeit" ja auch nicht ewig und drei Tage, sondern gerade mal 9 Monate, also nur ein Bruchteil der "Zwangsorganisation Schule" :afraid:

Würde mich übrigens wundern, wenn man nach 9 Monaten selbst abgeleisteten Zivildienstes immer noch genau so negativ denken würde. Eine Reise ins Unbekannte kann man auch nicht im Vorhinein beurteilen, weil man nicht weiß, was auf einen zukommt und wie dieses Unbekannte die eigene Persönlichkeit verändern wird.



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