ReCoN hat geschrieben:
Naja, wenn du zwei konträre Begriffe gleich setzt, dann ist eine Diskussion eigentlich nicht mehr möglich.
Eine Gleichsetzung dieser - zwei konträren Begriffe, wie du treffend feststellst - ist natürlich Quatsch.
Ich gebe zu, dass diese (verkürzte) Formulierung: "Subjektivität ist objektiv.", für sich isoliert betrachtet, mißverständlich ist.
Es ist eben ein Zitat aus der Synchronisation des benannten Woody Allen Films.
Im Kontext
Schnullerbacke hat geschrieben:
wirklich "subjektiv" (ohne Wertung) gemeint hast, dann möchte ich dich daraufhinweisen,
dass eine derartige Bemerkung redundant ist.
sollte jedoch klar werden, was ich eigentlich gemeint habe.
Ich präzisere es mal: Subjektivität ist eine objektive Tatsache !
Wenn ein Individuum handelt (oder auch hier im Forum schreibt) dann beruht es doch zwangsläufig auf Subjektivität.
Das ist eine objektive Wahrheit.
Und eben deshalb war ein Zusatz wie "subjektiv" in diesem Zusammenhang vollkommen überflüssig.
ReCoN hat geschrieben:
Wie erkennst du eigentlich Mastering-"fehler"?
Subjektiv !
Wenn mir persönlich (subjektiv) etwas optisch unstimmig erscheint,
dann korrigiere ich es eben.
Nach meiner persönlichen Erfahrung ist meine optische Wahrnehmung (Empfinden) durchaus mehrheitsfähig.
Beim gemeinsamen Betrachten einer von mir korrigierten Version hat sich bis jetzt zumindest noch keiner beschwert.
Im Gegenteil:
Bei direkten A-B Vergleichen (Original und Korrektur z.B. im Splitscreen)
habe ich bislang stets nur Zustimmung für meine Anpassungen erhalten.
Was Farbstiche angeht, gibt es jedoch auch objektive Kriterien jenseits des (subjektivem) Empfindens.
Konkret:
Man sucht sich im Film - natürlich nur in den wenigen Fällen, wenn man den Eindruck hat, dass ein künstlerisch unbeabsichtigter Farbstich vorliegt -
Bereiche in verschiedenen Frames, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Farben enthalten sollten.
Sprich reines Schwarz, reines Weiß und alle Zwischenstufen (neutrale Grautöne).
Reines Schwarz findet man eher selten.
Selbst bei letterboxed Rändern ist es eher ein angenähertes Schwarz.
Reines Schwarz entspräche in RGB
Rot=0 Grün=0 Blau=0.
Einen Farbstich erkennt man bei einem angenäherten Schwarz also dadurch, dass die RGB Werte nicht auf einem Niveau liegen.
Beispiele:
R=8 G=2 B=2
Rotstich
R=2 G=8 B=2
Grünstsich
R=2 G=2 B=8
Blaustich
Ein Beispiel für einen extremen Grünstich (eben auch in den schwarzen letterboxed Balken) ist "Das Parfüm".
In diesem Fall mag es für den Film vielleicht sogar beabsichtigt gewesen sein.
Dass jedoch die schwarzen letterboxed Balken ebenfalls grün eingefärbt wurden, habe ich bis dato bei keiner anderen Produktion gesehen.
Die letterboxed Balken sollten optimalerweise als R=0 G=0 B=0 vorliegen (was schon selten der Fall ist) oder zumindest als neutrales angenähertes Schwarz (üblich).
Nach meiner Einschätzung ist das beim "Parfüm" schlicht Pfuscherei (Inkompetenz).
Partielle Inkompetenz erkennt man auch in der Menü-Gestaltung.
Offensichtlich sollte teilweise eine 3-D Optik erzielt werden.
Praktisch wurden Elemente jedoch nur in 2-D verzerrt, statt sie tatsächlich
dreidimensional zu rendern.
Jetzt werdet ihr euch fragen wie man konkret die RGB Werte analysiert.
So:
1. VOB/MPEG2 in VirtualDub/Mod/MPEG2 öffnen
2. copy source frame to clipboard
3. einfügen in einem Photo Editor, welcher die RGB Werte anzeigt
In meinem Fall benutze ich dazu den guten alten PicturePublisher 8,
der mir automatisch die RGB Werte an der aktuellen Cursor Position anzeigt.
Jenseits dieser objektiv feststellbaren Farbstiche gibt es jedoch auch solche, welche nicht messbar sind.
Damit sind Farbwinkel Verschiebungen gemeint, welche die Neutralität von reinen Schwarz-, Weiß und Grautönen unangetastet lassen.
So etwas kann aus Umrechnungsfehlern bei der (mehrfachen) Konvertierung zwischen verschiedenen Farbmodellen resultieren.
MPEG2 verwendet das YUV- und nicht das RGB-Modell.
Noch weiter dazu kann ich an dieser Stelle jedoch nicht ins Detail gehen, weil dies komplett den Rahmen sprengen würde.
Deshalb hier nur ein paar Hintergrund-Links:
http://farbe.wisotop.de/Farbmodelle-RGB ... -HSL.shtmlhttp://de.wikipedia.org/wiki/RGB-Farbraumhttp://de.wikipedia.org/wiki/YUV-Farbmodellhttp://de.wikipedia.org/wiki/HSV-Farbraumhttp://www.colorneg.de/hue_sat.htmlDarüberhinaus gibt es offensichtliche Mastering-Fehler in Hinsicht auf die Speicherung von Film-Material (progressiv) in einzelnen Frames.
Film-Material sollte stets mit zusammengehörenden Fields in den Frames gespeichert sein.
Wenn Frames jedoch aus Fields bestehen, welche aus unterschiedlichen Bildern stammen, dann ist das beim heutigen Stand der Technik ein Mastering-Fehler.
Man kann derartige Fehler (aus der Prä-Digital Zeit) sehr leicht mit Filtern korrigieren, also quasi zu progressiven Frames gelangen.
Z.B. mit dem AVIsynth Filter "Decomb" (siehe DVDRebuilder).
Zu diesem Thema werde ich demnächst mal einen anderen Thread eröffnen, wo konkrete (häufige) DVB Phänomene und deren Korrektur beschrieben werden.
Anamorphes 16:9 kennt ihr sicherlich (bzw. wisst was damit gemeint ist).
Habt ihr aber schon mal was von anamorphem 4:3 gehört ?
Dazu - wie schon gesagt - demnächst in einem anderen Thread mehr !
ReCoN hat geschrieben:
Die verlinkten Screenshots zeigen mir nur eine persönlich favorisierte Manipulation des Bildes in Sachen Kontrast und Farbe.
Manipulation von was ?
Hier suggerierst du, dass es vor meiner Anpassung objektiv neutral vorgelegen hat.
Das Bild auf originalen DVDs oder per DVB ist jedoch durch andere Menschen (Individuen) und die Bearbeitung - von dem Punkt an dem das Licht durch das Kamere-Objektiv eintritt bis zur finalen digitalen Reproduktion als MPEG2 - bereits beeinflußt und in deinem Sinne dadurch zwangsläufig (subjektiv) manipuliert.
Menschen arbeiten mal mehr und mal weniger sorgfältig bis hin zur Schlamperei oder eben aus Inkompetenz.
Dazu kommen die Unterschiede in der Wahrnehmung unterschiedlicher Individuen.
Und dies betrifft eben auch ein Mastering.
Je mehr Menschen beteiligt sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit von Fehlern.
Fehler in dem Sinne, dass sie von mehreren Individuen als unangenehm (subjektiv) empfunden werden.
Und so ist es eben "nur" deine (subjektive) Wahrnehmung, wenn du den Rotstich im Original
bildverbesserung-mit-ffdshow-beispiele-settings-diskussion-t10041.htmlnicht erkennst.
Der Rotstich im Original ist jedoch an mehreren Stellen messbar (Methode zum Nachmachen siehe oben).
Und zwar signifikant.
Also mit 99,5 Prozent Wahrscheinlichkeit (wie bei einem Vaterschafts-Test) weist das Original einen unnatürlichen (wenn auch leichten) Rotstich auf.
Inwieweit die korrigierte Version als neutral oder natürlich empfunden wird, ist wiederum subjektiv.
Im Vergleich zum Original sind die relevanten Schwarz-, Weiß- und Grautöne jedoch messbar näher an neutralen Werten.
Mir persönlich (subjektiv) gefällt schlicht die Farbtemperatur besser als im Original.
Was sollen wir darüber diskutieren ?
Was weiß ich über dein (subjektives) Sehvermögen oder die Kalibrierung sprich Farbtreue deines Monitors ?
Nichts !
Ich (wie viele tausend andere weltweit) benutze eben manchmal Filter, wenn ich es für angebracht halte.
Wenn du keinen Sinn in der Existenz der "Filter Editor"-Schnittstelle im DVDRebuilder siehst, dann ist es eben deine persönliche (subjektive) Meinung.
Dann lass es eben bleiben !
Jeder nach seiner Facon.
Wenn du hier versuchst mich als freakigen Spinner abzutun (wenn wir mal das ganze feinzisilierte Wortgedrechsel beiseite lassen), dann geht mir das am Allerwertesten vorbei.
Für dich mag ich ein Computer Nerd sein.
Nach meiner (subjektiven) Einschätzung hast du einfach nicht die Erfahrung sprich Kompetenz auf dem Gebiet AVIsnth und Filter-Einsatz und versuchst deshalb krampfhaft, das alles als überflüssige Spielerei abzutun.
Über die tieferen Motive für dein Verhalten in diesem Punkt, werde ich mich nicht in Spekulationen ergehen.
Jeder der mitgelesen hat, wird sich seine eigene (subjektive) Meinung bilden.
Ich werde mit dir hier nicht weiter über diese Frage (Einbindung von Filtern ins Re-Enkoding) diskutieren, weil es mir persönlich nichts bringt außer eines zusätzlichen Zeitverlustes.
ReCoN verstehe mich nicht falsch.
Du hast im Verlauf bewiesen, dass du sprachlich hier sicherlich zu den feineren Geistern gehörst und stets das Florett bevorzugst, wo viele andere (aus Unbeholfenheit) zur Axt gegriffen hätten.
Beim Thema Filterung (hier Farb-Korrektur) kommen wir jedoch einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Na, dann halt eben nicht.