Ich glaube, das würde absolut nicht weiterführen. Es ist doch egal, welche Partei ich angebe, an jeder wird jemand etwas zu beanstanden haben. Ausserdem will ich auch niemandem die Verantwortung und Verpflichtung abnehmen, selbst zu entscheiden.

Denn worauf es wirklich ankommt, ist eine nach besten Wissen und Gewissen vor sich selbst moralisch vertretbare Wahl! Und die muss jeder selbst treffen. Wenn man wirklich absolute Information hätte und jeden Kritikpunkt einer Partei abzuwägen hätte, würde man selbst nicht mehr handlungsfähig. Da aber niemand alles wissen kann, muss man auf der verfügbaren Wissensgrundlage versuchen, die Wahl zu treffen, die einem selbst richtig erscheint. Im Ergebnis muss das nicht mit der Wahl eines anderen übereinstimmen, es kommt nur auf die Begründung an, mit der man die eigene Handlung legitimiert. Schon Kant hat in seiner "Grundlegung der Metaphysik der Sitten" moralisch gutes Handeln ausschließlich von der selbstgesetzten Maxime abhängig gemacht, die einer Handlung zu Grund liegt.

Zumindest die Hessen haben genau das, was Du schilderst, umgesetzt. Ca. 40% Nichtwähler sprechen eine ganz deutliche Sprache.

Gruss
Fuxe

Nur was ist das Ergebnis, wenn niemand wählt? Siehe die große, aber trotzdem konsens- und handlungsunfähige Koalition. Ist politischer Stillstand denn wirklich besser?

Darüber hinaus glaube ich kaum, dass jeder Nicht-Wähler wirklich nachgedacht hat. Das Zu-Hause-Bleiben ist immer die einfachste Lösung und fördert nicht gerade geistige Bewegung, sondern unterstützt eher das Gegenteil. Die Begründung "Man kann ja niemanden mehr wählen" ist dann auch ein gern angebrachtes Alibi-Argument, um vorzutäuschen, man hätte sich mit der Thematik auseinandergesetzt, und um lästigen Fragen zu entgehen.

Und um es nochmal mit Kant anzugehen: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

Würdest du wollen, dass Nicht-Wählen ein allgemeines Gesetz wird, dass sich also alle so verhalten sollten?

Gegenfrage:

Würdest Du wählen, wenn Du Dich mit keiner Partei, die reelle Chancen hat, identifizieren kannst?

Gruss
Fuxe

Damit blickst du ja schon wieder auf die Konsequenzen deiner Handlung und stellst Wahrscheinlichkeiten auf . Wie gesagt, es sollte nur auf den Grundsatz ankommen, nachdem du eine Handlung ausführt und begründst, siehe Kant. Trotzdem verstehe ich natürlich dein Problem.

Mein Problem ist das nicht, aber das Problem vieler, vieler anderer Wahlberechtigter, die von vielen unserer verwahrlosten Politiker als Stimmvieh missbraucht werden.

Aber wo soll denn auch die Politikverdrossenheit ( um aufs Thema retourzukommen ) sonst geschaffen werden, wenn nicht durch solche Justizskandale.

S. auch Bimbes- Kohl, Telekom- Sommer, Bänkers- Ackermann usw usf....

Solange es in Deutschland weiterhin Gesetze für zwei Kasten, nämlich die Brahmanen ( Manager, Politiker, Parteifunktionäte ) und die Unberührbaren ( das arbeitende Volk ) gibt, wird sich an der ganzen Misere nix, aber auch gar nix ändern.


Gruss
Fuxe

durch nichtwählen wird leider nur eine 'wahl' durch das gelenkte stimmvieh begünstigt.
dadurch kommt event. sogar genau die partei an die macht, die eigentlich kaum einer will

ich habe es immer so gehalten, den stachel im fleisch der etablierten selbstbeweihräucherer zu wählen.
früher waren es die grünen, seit die aber auch zu einer horde armanitragender popanze verkommen sind, bleibt mir diesmal wohl nur die linke.

Da sage ich mal eins dazu gegen etwas zu wählen ist immer schlecht und eine Verschwendung Deiner Stimme, man sollte immer für etwas wählen. Die Linke zu wählen nur weils die Etablierten ärgert ohne drauf zu schauen was man da eigentlich wählt ist schlecht genau so sind schon andere an die Macht gekommen ohne jetzt da Vergleiche ziehen zu wollen. Parolen schwingen wenn man keine Verantwqortung hat ist einfach, daß das nicht so leicht umsetzbar ist wenn man denn wirklich mal die Chance dazu hat, hat der gute Oskar ja schonmal erfahren müssen und gekniffen. Und der ist ja noch die Gallionsfigur die über den chaotischen Rest des bunt zusammengewürfelten Haufens hinwegtäuscht. Bei den Linken weißt Du ja überhaupt nicht für was Du da eigentlich Deine Stimme abgibst, die wissen ja nur wogegen sie sind aber nicht wofür , außer Parolen mit denen praktisch nichts anzufangen ist kommt da doch nichts vernünftiges.

gut. ich bin z.b. für mindestlohn und gegen schäubles datenkrake.
das erfüllt die linke

ps-du argumentierst wie der typische fdp-wähler

zitieren statt ändern erwischt sry

Mit den zwei Punkten machst aber keine Politik , wenn ich mir den wilden Haufen ansehe möcht ich keinen inkompetenten Linken in einem wichtigen Ministerposten sehen auch keinen Oskar, der hat schon gezeigt daß er damit überfordert ist.



Du irrst Dich bestimmt öfter als nur diesmal. Ich bin Wechselwähler jenachdem was das geringste Übel ist.

Ausserdem:

Man hat ja an den Grünen gesehen, was aus ihren Grundsätzen geworden ist, als sie dann mal "etabliert" waren....

Erst Protest um jeden Preis und dann, in der Regierung, zahm wie ein Lämmchen.

Gruss
Fuxe

na, was ist denn diesmal das 'geringste übel'


da bin ich jetzt aber mal gespannt.

Schily war/ist da auch ein bemerkenswerter Fall. Manchmal habe ich den
Verdacht, dass das Amt des Innenministers einer mutierenden Strahlung
gleichkommt.