Unklar ist momentan noch, was die belgischen Behörden auf dem Razorback-Server zu finden hoffen. Bei eDonkey-Servern werden Suchanfragen nicht geloggt, die Quellenvergabe geschieht on Demand und die Informationen zu den freigegebenen Dateien der verbundenen Nutzer liegen laut den Dokumentationen der Entwickler der Serversoftware als Hash im Arbeitsspeicher. Wird der Server abgeschaltet, sind folglich auch sämtliche Daten weg. Insofern müssen zumindest Anwender, die ein schlechtes Gewissen haben sollten, durch die jüngsten Ereignisse in Belgien kein Ungemach befürchten. Durch die Etablierung des Kademlia-Suchprotokolls vor knapp drei Jahren, das Quellen ohne zentrale Server verbreiten und suchen kann, dürfte auch die Ergreifung sämtlicher Serverbetreiber der illegalen Dateiverbreitung via eMule und Co. kaum Einhalt gebieten, da die eDonkey-Server "dank" Kademlia faktisch bereits heute gar nicht mehr notwendig wären, um das Netzwerk am Leben zu erhalten. Daher dürfte sich das Vorgehen der Behörden in Zukunft wieder mehr in Richtung Endanwender verlagern, um illegalen Filesharern das Leben deutlich zu erschweren.
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