Falls ihr die Beta nicht getestet habt, dann stellt euch darauf ein, dass die 3er quasi ein neues Programm ist gegenüber den 2.x Versionen.
Bei mir hat es (mit der Beta) ungefähr 20 Minuten gedauert bis ich mich an die veränderte Bedienung gewöhnt hatte.
Mittlerweile bin ich von dem grundlegenden Konzept jedoch begeistert und sehe das als riesigen Fortschritt insgesamt.
Die nondestruktive Modularität im Develop Modus und die dazugehörigen Preset (-> Batch) Funktionen sind eine enorme Erleichterung wenn man seine Bilder optimieren will ohne die einzeln in einem externen Editor bearbeiten zu müssen.
Anders als viele andere Nutzer bedauere ich es nicht, dass es so gut wie keine Icons mehr gibt.
Da sah man doch in den 2.x Versionen den Wald vor lauter Bäumen (Icons) nicht.
Der Nutzwert von Icons bei der Bedienung ist nach meiner Erfahrung vollkommen ideologisch verklärt.
Will sagen:
Durch die Klarschrift der jeweiligen Funktionen (anstelle der weitläufig interpretationsfähigen Icons) ist mein Arbeiten wesentlich schneller.
Und insbesondere die Kombination von Icons mit Pop-Up Text Infos ist in meinen Augen gerade bei komplexen Anwendungen eine zusätzliche Irritation.
Ein Wort ist klarer als tausend Bilder (hier kleine Icons).Im Straßenverkehr halte ich (große) Icons für sehr sinnvoll.
Bloß im Software-Bereich gibt es häufig viel zuviele (kleine !) Icons (und dabei nutze ich einen mit einer Auflösung von 1280x1024 relativ großen 4:3 19 Zöller, wo die Icons automatisch noch tendenziell größer angezeigt werden).
Von daher ist die (klare und aufgeräumte) textbasierte Bedien-Oberfläche von ACDSee Pro 3 absolut ein wünschenwertes Vorbild für andere komplexe Anwendungen.
Ist natürlich noch nicht alles optimal, u.a.:
1. Die Selection Tools im Edit Modus genügen selbstverständlich in keinster Weise professionellen Ansprüchen.
2. Ich wünsche mir einen intelligenteren Weichzeichner, wo man z.B. auch nur scharfe Kanten glätten kann und einen Scharfzeichner der nur weiche Übergänge schärft.
Wenn man häufig auch mit Bildern von anderen arbeitet, hat man mittlerweile ja häufig das Problem, dass Gesichter schon (extrem) weichgezeichnet und Kanten teilweise überschärft sind.
Für solche Sachen ist es zwar praktisch das man das bearbeitete (aber noch ungesicherte !) Bild über die Zwischenablage in externen Editoren weiterbearbeiten kann, bloß muss man das dann von dort speichern
Klärung von Format, Dateinamen, Verzeichnis und dementsprechend unhandlich.
3. Der Quick Viewer ist vollkommen schrottig, weil der noch nicht mal read ahead beherrscht (-> instabiler Bild-Sprung).
Im Vergleich zu den guten alten ACDSee32 2.4x Versionen ist das also eine völlige Gurke (unbedingt gleich deaktivieren !).
Der normale Viewer von der Pro 3 hat aber auch noch seine Kinderkrankheiten, wo man sich wirklich fragt, wieso man dass bei ACDSee nicht bemerkt bzw. trotz zig tausender Beta-Tester nicht beheben kann.
Bei mir ist es so (bei Bildern größer als die Desktop-Auflösung !):
Ich springe im Fenster View Modus von einem Bild zum anderen und wieder rückwärts.
Dann drücke ich die mittlere Maus-Taste für den Fullscreen View Modus und dabei wird dann beim vorwärts springen das erste Bild verkleinert dargestellt (nämlich so wie es zuvor im Fenster Modus in den Speicher geschrieben wurde).
Das ist ein so offensichtlicher Fehler auf den ACDSee auch von etlichen Benutzern mehrfach hingewiesen worden ist.
Bloß kriegen sie das nicht gebacken, obwohl die Lösung vollkommen simpel sein muss (-> beim Wechsel von Fenster zum Fullscreen Modus einfach den read ahead Speicher löschen bzw. ignorieren).
Und wenn solch offensichtlicher und leicht zu lösender Fehler bei einem Release immer noch vorhanden ist, zweifelt man doch langsam leicht an der Kompetenz viel schwerwiegendere "unsichtbare" Probleme lösen zu können.
Zum Schluß zurück zum Positiven:
Schon die Betas der 3er waren bei mir absolut stabil (also anders als selbst die letzten Builds der 2.5er).
Und das Hidden Setting "ViewerSharpen" lässt sich auch noch aktivieren !